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Sport: Eine Woche ist genug

Die Sommerpause mit einem munteren Wettbewerb zu verkürzen – diese Idee ist nicht neu. Mal spielte man um den Supercup, mal um den Fuji-Cup, später um den Ligacup und seit 1997 offiziell unter Obhut der Deutschen Fußball-Liga um den Ligapokal.

Die Sommerpause mit einem munteren Wettbewerb zu verkürzen – diese Idee ist nicht neu. Mal spielte man um den Supercup, mal um den Fuji-Cup, später um den Ligacup und seit 1997 offiziell unter Obhut der Deutschen Fußball-Liga um den Ligapokal. Seit es nicht mehr in Tingeltouren auf die Dörfer geht, werden auch erstaunliche Preisgelder locker gemacht. Der Zuspruch ist passabel, beim Finale in Leipzig waren 41 300 Besucher.

Dennoch denken die DFL-Bosse an eine weitere Reform: Größer soll ihr Produkt werden und vier Runden lang währen, von August bis Dezember. Mal abgesehen davon, ob der Fan sich mit einem solchen Kunstprodukt als billiger Kopie des englischen League Cups identifizieren würde und sich noch Termine im randvollen Spielkalender finden ließen, steht eine andere Frage im Raum: Was sagt eigentlich der Deutsche Fußball-Bund dazu, wenn die Nachbarorganisation aus der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt zu seinem mühsam behüteten DFB-Pokal ein Konkurrenzprodukt schafft?

Ligapokal und DFB-Pokal mit demselben Anreiz (auch der Ligapokalsieger soll einen Uefa-Cup-Startplatz bekommen) – da ist ein gewaltiger Interessenskonflikt programmiert. Es geht um Fernseh- und Werbegelder, um Macht und Marketing. Eigentlich braucht der deutsche Fußball solche Muskelspiele nicht. Die DFL täte gut daran, den Ligapokal als das zu akzeptieren, was er ist: ein nettes Vorspiel zur Bundesligasaison.

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