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Augen zu und durchgelassen. Torwart Baumann verschuldete das Tor zum 1:2. Foto: dpa

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Sport: Einfach nur dumm

Der SC Freiburg verpasst beim 2:2 gegen Liberec die Chance, sich ein Erfolgserlebnis zu verschaffen.

Freiburg - In ihren Gesichtern stand Fassungslosigkeit, am liebsten hätten sie gar nichts gesagt. Lange hatte es so ausgesehen, als könnte der SC Freiburg das erste Erfolgserlebnis der Saison feiern. 2:0 führte die Mannschaft von Christian Streich bis Mitte der zweiten Hälfte im ersten Spiel der Europa League gegen Slovan Liberec. Am Ende aber mussten die Freiburger die nächste Enttäuschung wegstecken. 2:2 (2:0) hieß es nach 90 Minuten. „Gegen Berlin geht es neu los, und dann probieren wir wieder alles“, sagte Streich im Hinblick auf das nächste Bundesligaspiel am Sonntag gegen Hertha BSC.

Seit sechs Spielen sind die Freiburger jetzt schon ohne Sieg. Und anstatt nach einer sehr guten Halbzeit und der verdienten Führung Selbstvertrauen für die Liga zu holen, verdaddelte Freiburg den Erfolg mit haarsträubenden Patzern. „Das ist einfach nur dumm und bringt uns ums Selbstvertrauen“, sagte Stürmer Mike Hanke. „Wir schaffen es zur Zeit nicht, über 90 Minuten unseren Stiefel runterzuziehen. Letztendlich war es wieder ein Dämpfer.“ Erst boxte sich Torwart Oliver Baumann einen Fernschuss von Wladislaw Kalitwinzew ins eigene Netz, vor dem 2:2 bediente Admir Mehmedi Liberec-Stürmer Michael Rabusic mit einem katastrophalen Rückpass – und kurz darauf sah Karim Guedé für zwei Handspiele innerhalb einer Minute Gelb-Rot.

Die Freiburger klammerten sich an die gute erste Halbzeit, in der Julian Schuster per Foulelfmeter und Mehmedi ein verdientes 2:0 herausgeschossen hatten. „An der ersten Halbzeit müssen wir ansetzen, da haben wir gut gespielt“, sagte Hanke. Auf den erhofften Schwung für die Bundesliga mussten Fans und Verantwortliche vergeblich hoffen. „Wir müssen mutig am Sonntag gegen Berlin auftreten, sonst haben wir gar keine Chance“, forderte Streich. „Es wäre angenehm, wenn wir gewinnen könnten.“ Fünf Wechsel in der Startelf wie gegen Liberec werde es zwar nicht geben („So viele Spieler haben wir nicht mehr“), aber mit ein paar Veränderungen ist zu rechnen. „Wir müssen schauen, in welchem Zustand die Spieler sind“, sagte er. Pavel Krmas ist mit einer Beckenprellung angeschlagen.

Leichter wird es für den Bundesliga-Vorletzten mit Blick auf die kommenden Spiele gegen den VfB Stuttgart im Pokal und bei Borussia Dortmund nicht. Das weiß auch der Trainer: „Das werden nicht die letzten Tiefschläge sein. Aber ich bin zum Glück gut darauf vorbereitet.“ dpa

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