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Sport: Einspruch eingelegt

Die Volleyballpartie des SCC gegen Treviso hat ein Nachspiel

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Der erste Fehler wurde noch rechtzeitig entdeckt. Und gleich korrigiert. Ein Felix Fleischer stand da auf dem Formblatt „CL 09“, auf dem die Namen der Spieler festgehalten sind. Den freilich kennt beim Deutschen Volleyball-Meister SC Charlottenburg niemand. Gemeint war ein anderer, nämlich Felix Fischer, 20-jähriger Mittelblocker des SCC. Bei der technischen Besprechung am Vorabend des Champions-League-Spiels gegen Sisley Treviso ging es auch um die Aufgebote beider Mannschaften. Gegenüber dem Vertreter des europäischen Verbandes CEV, dem Dänen Max Kjaer, stellte Günter Trotz die Sache richtig: Der SCC-Geschäftsführer machte den Fleischer wieder zum Fischer.

So gründlich wurde das Aufgebot des Gastes aus Italien offenbar nicht durchleuchtet. Beim Spiel am Mittwoch wechselte Trevisos Trainer Daniele Bagnoli im dritten Satz Ronald Mendez ein. Die als Anschreiberin tätige Petra Mollenhauer stutzte, suchte im Spielberichtsbogen, fand die Nummer elf der Italiener dort aber nicht. Und weil Treviso damit einen Spieler einsetzte, der laut Spielberichtsbogen gar nicht dazugehörte, droht der Mannschaft nun möglicherweise die Aberkennung des 3:2-Sieges in Berlin.

Der SCC hat bei der CEV Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Nun ist allerdings nicht ganz klar, wann bei den vielen Übertragungen von Formblatt zu Formblatt der Name Ronald Mendez auf der Strecke blieb. „Der Technische Delegierte der CEV hatte die Namensliste der Italiener schon ausgefüllt nach Berlin mitgebracht und sie dann nicht mehr aktualisiert. Und der Trainer der Italiener und deren Mannschaftkapitän haben den Spielberichtsbogen sozusagen blind unterschrieben“, sagt Trotz.

Noch ziert sich der SCC, einen möglicherweise geschenkten Sieg auch anzunehmen. „Ich bin kein Freund von Entscheidungen am grünen Tisch“, sagt SCC-Manager Kaweh Niroomand. Er rechnet ohnehin damit, dass sich die CEV bei ihrem Urteil auf „einen Formfehler“ herausreden wird, der keine Auswirkungen auf das Ergebnis haben wird. Irgendwie ja auch verständlich, müsste die CEV doch sonst ihr eigenes Personal, vorrangig den nach Berlin entsandten Dänen Max Kjaer, in Frage stellen.

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