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© Jürgen Engler

Eisbären Berlin: Durch nichts zu beeindrucken

Zum vierten Mal in Folge drehen die Eisbären einen Rückstand und siegen 5:2 gegen die Kölner Haie.

Von Katrin Schulze

Berlin - Mit dieser Chance hatte Florian Busch wohl selbst nicht gerechnet. So jedenfalls deutete es die Handbewegung an, mit der er seinem Kapitän Steve Walker die Szene danach schilderte. Aufgeregt fuchtelte er mit seiner rechten Hand umher, als wollte er sagen: „Keine Ahnung, wie das kam.“ Irgendwie war der Puck in der 14. Minute so unerwartet vor seinen Schläger getrudelt, dass Florian Busch mangels Alternativen einfach aufs Tor hielt – und traf. Damit brachte der Stürmer seine Eisbären am Mittwochabend nach einem 0:1-Rückstand gegen die Kölner Haie wieder zurück ins Spiel. Am Ende feierten die Berliner einen 5:2 (2:1, 1:1, 2:0)-Erfolg.

Busch hat die Torchance genutzt, eine andere Möglichkeit bleibt ihm versagt. Zumindest vorerst. Bundestrainer Uwe Krupp hat ihn bei seiner gestrigen vorläufigen Nominierung des Olympia-Kaders nicht berücksichtigt (siehe nebenstehender Text). „Das ganze liegt alles nicht mehr in unseren Händen“, hatte Eisbären-Manager Peter John Lee vor der Begegnung gegen die Haie gesagt.

Anders sah es im Spiel selbst aus. Denn Buschs Treffer ins kurze Eck schien seine Mannschaft richtig anzutreiben. Kölns Mats Trygg hatte anfangs kurz für ein bisschen miese Stimmung unter den 14 200 Zuschauern in der Berliner Großarena gesorgt, indem er die Gäste in der 13. Minute in Führung geschossen hatte. Ein Umstand, den sich die Eisbären nicht gern gefallen lassen. Bereits zum vierten Mal in Folge drehten sie eine Partie nach einem Rückstand. Abwehrspieler Richie Regehr sorgte nur drei Minuten nach dem Ausgleich noch im ersten Drittel für das 2:1.

„Wir haben von Anfang an viel Druck gemacht und sind dann zurecht in Führung gegangen“, sagte Verteidiger Jens Baxmann. In der Tat spielten Baxmanns Eisbären wieder mal druckvoll, schnell und kreativ nach vorne. Nur in der Abwehr klappte es zwischenzeitlich nicht ganz so gut. Der Kölner Martin Bartek traf im Mittelabschnitt zum 2:2. Helfen sollte es seinem Team aber nur bedingt, denn diesmal brauchten die Berliner nur 66 Sekunden, um durch Tyson Mulock wieder in Führung zu gehen.

Die Berliner wollten mehr, auch wenn sie ihr Engagement mit zunehmender Spieldauer etwas zurücknahmen. Dass sie dennoch zu ihrem vierten und fünften Tor des Tages kamen, lag zum einen an der Disziplinlosigkeit der Kölner, bei denen Ivan Ciernik frühzeitig vom Eis geschickt wurde. Und zum anderen an ihrem Stürmerstar Jeff Friesen. Der Kanadier passte in der 47. Minute erst so brillant zu seinem Sturmpartner Stefan Ustorf, dass der keine Mühe hatte, den Puck ins Tor zu lenken. Anschließend bereitete Friesen in doppelter Überzahl noch das 5:2 von Andy Roach vor.

So fiel das Ergebnis am Ende vielleicht doch etwas zu deutlich zu Gunsten der Gastgeber aus. Den Eisbären war’s egal. Sie ließen sich am Ende in mehreren Ehrenrunden von ihren Fans feiern. Vor allem einer. Florian Busch.

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