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Unter Druck. Jeff Tomlinson.

© Imago

Eisbären in der Krise: Vielleicht ist keine Option

Nach dem verpatzten ersten Saisondrittel sieht unser Autor Handlungsbedarf bei den Eisbären. Sich weiter durch die Saison lavieren zu wollen, sei der falsche Ansatz.

Auch ein Deutscher Meister kann den Saisonstart verpatzen, er darf auch mal drei oder fünf Spiele in Folge verlieren. Zumal in einer Sportart, in der nach 52 Hauptrundenspielen die Saison mit den Play-offs praktisch noch einmal von vorne beginnt. Aber darf sich der Deutsche Eishockeymeister Eisbären Berlin vor den Augen von tausend mitgereisten Fans 0:8 in Wolfsburg demütigen lassen, ohne daraus Konsequenzen zu ziehen?

Die Verantwortlichen der Eisbären haben jetzt eigentlich nur zwei Optionen. Die eine ist, sich für diese Saison von den ganz großen Ambitionen zu verabschieden. Womöglich wäre für die aktuelle Mannschaft schon die Play-off-Teilnahme ein Erfolg. Solche Übergangsjahre sind für große Klubs auch in anderen Sportarten nichts Ungewöhnliches, nur müssen sie tatsächlich für einen Umbruch genutzt werden. Das bedeutet, Niederlagen zu akzeptieren, Geduld mit dem Trainerstab zu haben und andere Schwerpunkte zu setzen, beispielsweise in der Nachwuchsarbeit.

Es gibt aber noch eine zweite Option. Sind die Eisbären nach wie vor davon überzeugt, ein Meisterteam zu besitzen, müssen sie sich von ihrem Cheftrainer trennen – so schwer dieser Schritt auch fallen mag. Denn Jeff Tomlinson hat bisher nicht zeigen können, dass er die Mannschaft entsprechend ihren Fähigkeiten zu Höchstleistungen führen kann.

Im Moment versuchen sich die Eisbären durch die Saison zu lavieren. Vielleicht fängt sich das Team, vielleicht erreicht der Trainer die Spieler doch irgendwann. Doch angesichts des 0:8 von Wolfsburg sollte klar sein, dass vielleicht keine Option für einen Deutschen Meister ist.

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