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Sport: Eisbären: Mueller spielt als Ausländer

Berlin - Das Saisondebüt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kommt für Richard Mueller spät und in unerwünschter Rolle: Als Kanadier wird er heute für die Eisbären bei den Frankfurt Lions auflaufen – am 47. Spieltag der Hauptrunde.

Berlin - Das Saisondebüt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kommt für Richard Mueller spät und in unerwünschter Rolle: Als Kanadier wird er heute für die Eisbären bei den Frankfurt Lions auflaufen – am 47. Spieltag der Hauptrunde. Bis jetzt hat der 24 Jahre alte Angreifer nur im Oberligateam der Eisbären stürmen dürfen. Und das nicht etwa, weil Mueller zu schlecht für die DEL war: Vergangene Saison erzielte er dort 15 Tore für die Eisbären. Diese Spielzeit sollte er als deutscher Profi agieren. Seit dem Sommer hat Mueller auf die Einbürgerung gewartet – vergebens. Nun lizenzierten ihn die Eisbären zum Transferschluss als letzten Ausländer für ihr DEL-Team.

Ein eher unrühmliches Kapitel fand für den Meister somit ein Ende. Warum ging das nicht früher? „Weil die Möglichkeit bestand, dass Richard seinen deutschen Pass noch bekommt“, sagt Eisbären-Manager Peter John Lee. „Dann hätten wir noch zwei Spieler verpflichten können.“ Da es die Behörden in Brandenburg den Eisbären nicht eilig genug mit der Einbürgerung Muellers hatten, ist der Sohn eines aus Augsburg stammenden Vaters sogar nach Berlin umgezogen. Doch auch dort ging es nicht schnell genug. „In den nächsten Tagen wird er aber aufgefordert werden, seinen kanadischen Pass abzugeben“, sagt Lee. Er habe sogar Verständnis für das langwierige Procedere. „Die Ämter müssen auch die Regeln einhalten“, sagt er. „Da gibt es Menschen, die warten neun Jahre auf ihre Einbürgerung.“ Für Mueller, seit 2004 in Berlin, ist „die Sache schon ärgerlich“, wie er sagt. Immerhin, findet Pierre Pagé, sei Mueller „sehr professionell“. Der Trainer der Eisbären sagt: „Richard hat sich in der Oberliga reingehängt und dort 28 Tore geschossen. Er wird uns helfen können.“ Allerdings muss anstelle Müllers heute beim Spiel in Frankfurt ein anderer Ausländer der Eisbären zuschauen – weil nur maximal elf Ausländer spielen dürfen. „Das ist schon unglücklich“, sagt Pagé.

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