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Dauerjubler. Laurin Braun trifft und trifft.

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Eisbären-Stürmer: Laurin Braun trifft und trifft

Weniger nachdenken hilft: Der junge Laurin Braun rückt bei den Eisbären zunehmend in den Mittelpunkt. Und das, obwohl er bis vor kurzem noch verletzt war und eigentlich andere Spieler für diese Rolle vorgesehen waren.

Berlin - Eine unschöne Erinnerung hat Eisbären-Angreifer Laurin Braun vom 4:3-Sieg in Hannover mitgebracht: Eine Platzwunde am Kinn, die mit mehreren Stichen genäht werden musste. Dort hatte ihn ein Gegenspieler mit dem Schläger erwischt. Doch die Verletzung konnte den 21-Jährigen nicht daran hindern, in der Verlängerung den entscheidenden Treffer zu erzielen. Mit sechs Saisontoren ist er nun der erfolgreichste Schütze des Deutschen Meisters. Und so überwiegen natürlich die positiven Eindrücke: „Ich kann mich nicht beschweren“, sagt Braun und grinst.

Tatsächlich war seine Rückkehr, nachdem er drei Spiele lang verletzt gefehlt hatte, ein voller Erfolg: Laurin Braun schoss nicht nur das Siegtor, er bereitete auch zwei weitere Treffer vor. Dass das 1:1 nachträglich seinem Teamkollegen Thomas Supis zugesprochen wurde, stört ihn nicht: „Das ist in Ordnung“, sagt er – und so durfte sich auch der 20 Jahre alte Verteidiger über einen besonderen Tag freuen: Es war Supis’ erster Treffer in der Deutschen Eishockey-Liga.

Damit standen in Hannover nicht die Stars Claude Giroux und Daniel Brière im Mittelpunkt, sondern Spieler, die das Team in den kommenden Jahren prägen sollen – wenn die Nordamerikaner längst wieder in der Heimat spielen werden.

Für Braun hat diese Zukunft bereits begonnen. Nach dem Abschied von Routiniers wie Stefan Ustorf und Sven Felski ist er dabei, vom Talent zum Leistungsträger zu werden. „Der Trainer verlangt mehr, und ich soll Verantwortung übernehmen. Aber ich mag es, wenn man etwas von mir erwartet“, sagt Braun. Er schätzt seine größere Bedeutung für die Mannschaft, denn die gibt ihm Sicherheit: „Ich weiß jetzt, dass ich spielen werde, auch wenn ich mal einen Fehler mache.“ So erklärt er auch seine zuletzt erstaunliche Torausbeute: „Das ist eine Kopfsache. Ich habe früher oft zu viel nachgedacht. Aber es wurde auch Zeit, dass ich da ruhiger werde.“

Schon heute kann Braun seine neue Gelassenheit wieder demonstrieren: Die Eisbären treten um 19.30 Uhr beim EHC Wolfsburg an. Jan Schröder

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