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Sport: Eisbären versenken Freezers

Die Berliner gewinnen gegen Hamburg mit 4:0

Von Katrin Schulze

Berlin - Die Idee war originell. Mit dem Boot machten sich einige Fans der Hamburg Freezers gestern auf dem Weg zum Auswärtsspiel ihres Teams bei den Eisbären. Doch der so akribisch geplante Versuch fand ein unglückliches Ende, denn ihr Schiff durfte nicht am Steg gegenüber der neuen Berliner Arena Anker legen. Zwar schafften es die Fans der Hamburger noch rechtzeitig in die Halle, doch der Ausflug wird der Reisegruppe wohl trotzdem nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben – ihre Mannschaft ging bei den Eisbären regelrecht unter. Die Berliner gewannen ein unspektakuläres Eishockeyspiel 4:0 (1:0, 2:0, 1:0).

Dabei zeigten auch die Eisbären zu Beginn noch wenig Sehenswertes. Lust- und vor allem körperlos schlitterten die Berliner über das Eis. Und dabei hatten sie Glück, dass auch ihr Gegner eher zu einem gemütlichen Spielchen ohne übermäßigen Körpereinsatz aufgelegt war. Denn die Freezers hatten im ersten Abschnitt die besseren Chancen, ließen aber ebenso wie die Eisbären Präzision und die nötige Aggressivität vermissen.

So bot sich den 14 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof anfangs ein Bild, das man von Spielen zwischen den Eisbären und Hamburg eigentlich nicht gewohnt ist. In Ermangelung eines ernsthaften Konkurrenten der Stadt haben die Berliner Anhänger in den Hamburgern ja ihren Erzrivalen gefunden – nicht nur die Zugehörigkeit zum selben Konzern sorgte in der Vergangenheit für hart umkämpfte und spannende Begegnungen.

Gestern dauerte es allerdings bis zur 19. Spielminute, bis das von Eisbären-Stürmer Tyson Mulock angekündigte „physische und hochklassige Spiel“ auch in der Arena angekommen war. Nachdem je ein Spieler beider Mannschaft auf die Strafbank geschickt worden war, bugsierte Deron Quint nach Vorlage von Florian Busch den Puck zur 1:0-Führung ins Tor. Damit weckte der Verteidiger seine Mannschaft offensichtlich, denn gleich zu Beginn des Mittelabschnitt erhöhte sein Abwehrkollege Andy Roach mit freundlicher Unterstützung des Hamburger Torhüters auf 2:0.

Dass die Eisbären danach sogar noch zwei weitere Treffer erzielen konnten, war angesichts der vielen Ausfälle umso erstaunlicher. Nachdem ohnehin fünf Stammspieler gefehlt hatten, mussten die Berliner ab der 26. Minute zusätzlich auf Steve Walker verzichten – der Kapitän humpelte mit einer Knieprellung vom Eis. Die personelle Not schien die Berliner aber kaum zu beeindrucken: Erst traf Stefan Ustorf, dann erzielte Denis Pederson im Schlussdrittel noch das 4:0. Von den Fans wurde die souveräne Führung, die allerdings vornehmlich auf einen schwächelnden Gegner zurückzuführen war, mit mehreren La-Ola-Wellen quittiert. Nur den mit dem Boot angereisten Hamburger Fans stand noch ein wenig schöner Spaziergang durch die Stadt bevor. Ihr Schiff ankerte nun nämlich vor dem Reichstag. Katrin Schulze

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