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Eishockey: Champions League abgesagt

Die Sponsoren springen ab: Der Eishockeyweltverband hat die Champions League für die kommende Saison abgesagt. Betroffen davon ist auch der Deutsche Meister Eisbären Berlin.

Viel Brimborium, viel Geld und nach einem Jahr viel Wirbel um wenig Eishockey: Nach nur einer Saison teilte der Weltverband IIHF am Montagabend mit, dass es die Champions League (CHL) in der kommenden Saison nicht mehr geben wird. Das Geld, das vornehmlich aus Russland kam, fehlt nun. Die Wirtschaftskrise sei Schuld, heißt es beim Weltverband. Betroffen von der Absage sind auch der Deutsche Meister Eisbären Berlin und die Hannover Scorpions, die in der Qualifikationsrunde antreten sollten.

Die Eisbären hatten vergangene Saison nach drei Siegen in vier Spielen nur unglücklich das Halbfinale verpasst und hatten trotzdem rund 400.000 Euro an Preisgeld verdient. Ihr Manager Peter John Lee ist „sehr unglücklich über die Absage“. Alles andere müsse man nun prüfen. Denn: Es gibt Verträge, daher ist die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) dann auch nicht über die Absage der CHL erfreut. „Die Klubs haben Spieltermine geblockt und die CHL in ihren Etat-Planungen berücksichtigt. Wir werden nun mit unseren qualifizierten Klubs und unseren befreundeten Ligen in Eropa prüfen, inwieweit rechtliche Ansprüche aus diesem Vertrag bestehen“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke in einer offiziellen Stellungnahme.

Die Eisbären verlieren durch die Absage allein 300.000 Euro an Startgeld. Zudem fehlen ihnen die Einnahmen aus mindestens zwei Heimspielen. Das wiederum heißt auch, dass in der Arena am Ostbahnhof die für die Heimspiele geblockten Termine nun vakant sind. In ihren beiden Vorrundenspielen gegen Oulu aus Finnland und Magnitogorsk aus Russland hatten die Eisbären jeweils über 13.000 Zuschauer. Moritz Hillebrand, Sprecher vom Arena- und Eisbären-Eigner Anschutz sagt dazu: "Vom Publikumszuspruch war die Champions League attraktiv. Es ist ärgerlich, dass ein gutes Produkt nicht weitergeführt wird."

IIHF-Präsident René Fasel erklärte, dass die Investoren aus dem Drei-Jahres-Vertrag für die Champions League ausgestiegen seien. Ersatz sei bis zu einer gesetzten Frist trotz Verhandlungen mit anderen Geldgebern nicht gefunden worden. Das Preisgeld in zweistelliger Millionenhöhe war vor allem durch drei große Firmen aus Russland finanziert worden. Die Zürcher SC Lions hatten allein als Finalsieger eine Siegprämie von einer Million Euro erhalten. Die IIHF strebt nun eine Neuauflage der Champions League im Jahr 2010 an und stellte eine Beteiligung der nordamerikanischen Profiliga NHL in Aussicht. 

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