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Eishockey: Eisbären: Der Meister lässt sich Zeit beim Siegen

Die Eisbären gewinnen in Hamburg im Nachsitzen. Andy Roach erzielt in der Verlängerung das Siegtor beim 4:3 der Berliner.

Das war ein ganz cooler Auftritt der Eisbären. Das Team von Trainer Don Jackson besiegte am Freitagabend die Hamburg Freezers nach einem 1:3-Rückstand vor 8786 Zuschauern in der Color Line Arena noch mit 4:3 (1:2, 2:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung. Nach 197 Sekunden in der Overtime war Andrew Roach im Powerplay der glückliche Siegtorschütze des viermaligen deutschen Eishockey-Champions. Hamburg spielte lange Zeit auf Augenhöhe.

Der amtierende Meister war im ersten Drittel erwartungsgemäß stocktechnisch deutlich besser, das erste Tor gelang jedoch den Hanseaten. Nachdem Nationalspieler Richard Mueller nach zehn Spielminuten und einem Break nur den rechten Pfosten traf, machte es Vitalij Aab annähernd zwei Minuten darauf besser, er traf mit dem zweiten Konter der Freezers zur 1:0-Führung. Nur 56 Sekunden später wurden die Berliner schon wieder ausgekontert, als Ex-Eisbären-Profi Alexander Barta das 2:0 für die nun entfesselt aufspielenden Hamburger erzielte. Als Florian Busch im Powerplay nach 19 Minuten den rechten Pfosten traf, war dies ein Signal: einen Augenblick später verkürzte Sven Felski mit einen Distanzschuss zum verdienten Anschlusstreffer.

Im zweiten Drittel brillierte Berlin mit individueller Klasse. Steve Walker (24.) und Andre Rankel (27.), der schon in der letzten 4:0-Viertelfinal-Play-Off-Runde gegen die Hamburger nach Belieben Tore schoss, machten den zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand durch Jere Karalahti (22.) wieder wett.

Von der 30. Minute an ließ die vorangegangene Rasanz in der Begegnung deutlich nach. Beide Teams forcierten ihre Abwehrarbeiten, die einzelnen Reihen verrichteten souverän ihre Aufgaben im Spielaufbau, Torchancen waren fortan auf beiden seiten eher selten. Das Publikum war angesichts des fallenden Unterhaltungswertes jedoch nicht unzufrieden, kurz vor Ultimo des Spiels war kein einziger Zuschauer in der am 8. November 2002 für 97 Millionen Euro Baukosten eröffneten Hamburger Arena eingeschlafen.

Edgar Wieschendorf[Hamburg]

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