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Sport: Eishockey: Panther schlagen zurück

Für Sergej Wostrikow und Igor Maslennikow war München zuletzt keine Reise wert, Berlin dagegen schon. Die beiden russischen Stars der Augsburger Panther, dem Klub der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), waren am Mittwoch bei einem Besuch des Münchener Oktoberfestes Opfer eines Überfalls geworden.

Für Sergej Wostrikow und Igor Maslennikow war München zuletzt keine Reise wert, Berlin dagegen schon. Die beiden russischen Stars der Augsburger Panther, dem Klub der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), waren am Mittwoch bei einem Besuch des Münchener Oktoberfestes Opfer eines Überfalls geworden. Eine Gruppe junger Männer hatte versucht, Wostrikows Ehefrau die Handtasche zu klauen. Die unfreundlichen Herren wurde aber von den beiden Eishockeyspielern verscheucht. Wostrikow und Maslennikow zogen sich bei dem Handgemenge kleine Blessuren zu. Spielen konnten die beiden Russen aber gestern bei der Partie ihrer Panther in Berlin trotzdem. Was wiederum aus Sicht der ersatzgeschwächten Capitals nicht unbedingt gut günstig war: Nach zuvor drei Siegen in Folge kassierten die Berliner vor 3800 Zuschauern in der Deutschlandhalle nämlich ihre dritte Heimniederlage. Das Team verlor gegen Augsburg mit 1:4 (1:0, 0:1, 0:3).

Dabei hatten die Capitals ähnlich furios begonnen, wie bei ihren vorherigen Auftritten in der Deutschlandhalle gegen Krefeld und Schwenningen. Es waren nicht einmal sechs Minuten gespielt, da konnte Alexander Tscherbajew nach einem Sololauf durch das Drittel der Panther das 1:0 für die Berliner erzielen. Augsburgs Torhüter Magnus Eriksson hatte dabei keine Abwehrchance, doch daran sollte sich bei den folgenden Angriffen der Berliner einiges ändern: Der Schwede in Diensten der Panther hatte keine Mühe mit den Schüssen der Capitals. Die Berliner erwiesen sich im Abschluss bei ihren vielen Chancen als recht uninspiriert. Allein Alexander Kercs tauchte in den ersten 20 Minuten zwei Mal unbehelligt vor Eriksson auf, ohne dass dabei eine Resultatsverbesserung für die Capitals heraussprang.

Dabei hatten die Augsburger für einen Tabellenführer anfangs, mit Ausnahme ihres sehr guten Unterzahlspiels, selten Klasse demonstriert. So war die aufsehenerregendste Szene auf Seiten der Augsburger im ersten Drittel ein vermeintliches Tor von Sergej Wostrikow, doch der Torhüter der Capitals, Andrej Mezin, hatte den Puck noch vor der Linie unter Kontrolle gebracht. Im zweiten Drittel zeigten sich die Panther dann aber wesentlich konzentrierter, was schließlich auch mit berechtigtem Jubel belohnt wurde. Wostrikow durfte sich allerdings nicht freuen, sondern Marc Beaucage. Der Ausgleich fiel nach einem exakten Pass von Rob Guillet, dem ehemaligen Stürmer der Capitals, der gestern in der Deutschlandhalle mit Pfiffen empfangen wurde.

Die Anfangsoffensive der Capitals war spätestens nach dem 1:1 vergessen. Denn ab diesem Zeitpunkt kontrollierten die geduldigen Panther die Lage und erzielten auch die Tore: Ein Schuss von Wostrikow konnte Andrej Mezin noch parieren, gegen den Nachschuss von Eric Dylla war der Berliner Torhüter dann aber machtlos. Andreas Morczinietz besiegelte dann schließlich mit dem dritten und vierten Tor für Augsburg die Niederlage der Capitals. Eine Niederlage, die nach einer imposanten Serie - aus ihren jüngsten fünf Spielen hatten die Berliner mehr Punkte geholt als jedes andere Team in der Liga - wohl nicht überraschend kam: Der Kräfteverschleiß bei den Capitals war im Spiel gegen die Augsburger nicht zu übersehen. Da Andrej Wassilijew wegen einer Lungenentzündung und Pavel Gross wegen Muskelproblemen fehlten, konnten die Berliner gestern nur elf Stürmer aufbieten. Immerhin bekommt nun wenigstens die Defensive die von Trainer Gunnar Leidborg so vehement geforderte Verstärkung: Der am Dienstag verpflichte Kanadier Corey Foster kommt heute nach Berlin und kann von den Capitals schon am Sonntag beim Spiel bei den Kölner Haien erstmals eingesetzt werden.

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