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Arm in Arm in Turin. Sawtschenko und Szolkowy bei ihrer Silber-Kür. Foto: AFP

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Eiskunstlauf: Ein Paar will reifen

Das deutsche Eiskunstlaufpaar Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy will noch einmal angreifen. Bis Sotschi bleiben bleiben sie zusammen.

Turin - Das deutsche Eiskunstlaufpaar Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy will noch einmal angreifen. „Wir wollen bei Olympia 2014 um Gold kämpfen“, sagte Trainer Ingo Steuer und fasste den gemeinsamen Entschluss des Trios nach einer kämpferischen und mitreißenden Kür zur Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Turin zusammen. Mit ihrer besten Saisonleistung zur Filmmusik „Jenseits von Afrika“ begeisterten sie das Publikum. Gold hatten sie schon vorher mit einem Patzer im Kurzprogramm an die Chinesen Qing/Jian verloren.

„Das letzte Programm war fantastisch und sehr entscheidend für die Zukunft“, sagte der 30 Jahre alte Szolkowy. Die Erfahrungen in diesem schwierigen Jahr mit privaten Problemen, Krankheiten und mehrmals gebrochenen Kufen seien wichtig gewesen: „Wir hatten vorher fast automatisch jeden Wettkampf gewonnen. Diese Höhen und Tiefen durchzustehen, ist für uns als Paar, als Sportler und als Menschen so wichtig gewesen.“

Der ruhige Sachse mit dem flüssigen Laufstil legte großen Wert darauf, das Gerücht auszuräumen, er hätte zur Fortsetzung seiner Karriere erst überredet werden müssen. Es habe keine Diskussionen gegeben, ließ er wissen. Im Gegenteil: „Wir wussten es schon in Vancouver nach der Bronzemedaille – Sotschi ist der nächste Abschnitt.“

Zu diesem Zweck möchte Elke Treitz, Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union (DEU), das Bundesinnenministerium für eine finanzielle Unterstützung des streitbaren und wegen seiner früheren Spitzelei für die DDR-Staatssicherheit aus der Förderung gefallenen Steuer gewinnen. Wie die kommenden vier Jahre finanziert werden, weiß keiner in dem ungewöhnlichen Gespann. „Wir werden jetzt Urlaub machen, danach sind wir kampfbereit“, sagte Steuer, der am Donnerstag zu einer Gala nach Deutschland zurückflog.

Das hätte der 43-Jährige früher nie gemacht, zumal sein Erfolgspaar bis zum Schaulaufen am Sonntag bleibt. Den neuen olympischen Zyklus will das Trio offenbar nicht ganz so verbissen angehen. Zur Vorbereitung auf weitere technische Finessen lassen sie den einen oder anderen Wettkampf aus. „Wir laufen noch nicht so lange zusammen. Gute Paare müssen reifen“, sagte Sawtschenko. Das verflixte siebte Jahr haben sie immerhin mit einer Silbermedaille krönen können. (dpa)

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