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Eisschnelllauf: Friesinger holt Vier-Strecken-Sieg

Anni Friesinger hat mit einem souveränen Durchmarsch zum vierten Mal den deutschen Meistertitel im Eisschnelllauf-Mehrkampf gewonnen.

Berlin - Trotz glänzender Leistungen auf den langen Strecken verkündete die 29 Jahre alte Inzellerin danach vorfristig ihre Entscheidung für den Beginn des Jahres 2007: Danach wird sie auf einen Start bei der Mehrkampf-EM in Klobenstein (12.-14. Januar) verzichten und am 20./21. Januar in Hamar voller Energie den Kampf um ihren ersten WM-Titel im Sprint-Vierkampf aufnehmen.

"Ich wollte die Entscheidung nicht bis ins neue Jahr schleppen: Ein bisschen tut es weh, denn die Königsdisziplin bleibt der Allround-Wettkampf. Zudem war ich in Berlin vor allem auf den Langstrecken gut drauf. Aber ich kann nicht alles machen", sagte die Bayerin, die mit ihrem Vier-Strecken-Sieg in Berlin ihre Saisonsiege elf bis 14 erkämpfte und damit in diesem Winter unbesiegt bleibt. Nach ihren Vortagssiegen über 500 und 3000 m gewann sie am Samstag auch über 1500 und 5000 m und verwies Titelverteidigerin Claudia Pechstein (Berlin) auf den zweiten Rang. Rang drei erkämpfte Team-Olympiasiegerin Daniela Anschütz (Erfurt).

Rekord über 1500 Meter

Über 1500 m schaffte Friesinger in 1:56,48 Minuten einen Meisterschaftsrekord, bei ihrem ersten Saisonstart über 5000 m setzte sie sich in 7:08,60 Minuten im direkten Duell knapp gegen Weltcupsiegerin Pechstein durch. Unmittelbar danach setzte sie sich ins Auto, um das Silvesterfest in ihrer Wahlheimat Salzburg zu begehen. "Wir gehen zum Jahreswechsel in aller Ruhe mit der Familie essen", verkündete sie. Ihr Freund Ids Postma wird aber nicht dabei sein. "Wir sehen uns aber per Video-Chat", meinte Friesinger.

Im Sprint-Vierkampf kam Favoritin Jenny Wolf mit gleichfalls vier Streckenerfolgen zu ihrem Premierentitel. Die Berlinerin setzte sich am Samstag in 39,13 Sekunden über 500 m und 1:17,98 Minuten über 1000 m durch. Auch die drittplatzierte Pamela Zoellner (Erfurt) sicherte sich das Ticket für die Sprint-WM. Im Kampf um die vierte WM- Fahrkarte gibt es ein Stechen zwischen der in Berlin verletzten Judith Hesse (Erfurt) und der Drittplatzierten Monique Angermüller (Berlin).

Dominator der Allround-Entscheidung der Herren war der Berliner Tobias Schneider. Der Weltcup-Zweite von Moskau über 10.000 m gewann alle vier Strecken überlegen und stellte mit 153,106 Zählern einen deutschen Rekord im Großen Vierkampf auf. Er verbesserte die fast acht Jahre alte Bestmarke von Christian Breuer (Grefrath/155,034) gleich um fast zwei Punkte. Über 10.000 m schrammte der 25-Jährige in 13:27,83 Minuten nur um sechs Sekunden am Bahnrekord vorbei. Meister im Sprint-Vierkampf der Herren wurde erstmals der Berliner Samuel Schwarz, der auch zwei Mal über 1000 m erfolgreich war. (Von Frank Thomas, dpa)

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