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Eissprint: Joey Cheek holt Gold über 500 Meter

Der US-Amerikaner Joey Cheek hat das Eisschnelllaufrennen über 500 Meter gewonnen. Cheek verwies den Russen Dmitri Dorofejew und Lee Kang-Seok aus Südkorea auf die Plätze.

Turin - Eigentlich möchte er ja Präsident der Vereinigten Staaten werden, doch mit dem Olympiasieg im Eissprint über 500 Meter hat sich Joey Cheek am Montag schon mal seinen zweiten großen Lebenstraum erfüllt. Mit Zeiten von 34,82 und 34,94 Sekunden schockte er in beiden Läufen der dritten Eisschnelllauf-Konkurrenz im Oval Lingotto die Gegner und schaffte dabei im ersten Rennen die schnellste je gelaufene Zeit auf einer Flachlandbahn. Den Bahnrekord des Chinesen Yu Fengtong (35,19) verbesserte Cheek, der vor reichlich drei Wochen in Heerenveen erstmals Weltmeister im Sprint-Vierkampf geworden war, gleich um 0,37 Sekunden.

Auf seiner Internet-Seite hatte Cheek aus seinen hochtrabenden politischen Ambitionen nie ein Hehl gemacht. «Ich möchte nach meiner aktiven Laufbahn gern Präsident der Vereinigten Staaten werden», tut er dort kund. «Ich will ernsthaft mal dazu beitragen, die Region, in der ich lebe, ein wenig voran zu bringen», bekräftigte er in Turin sein politisches Engagement auf kommunaler Ebene. Dürfte es sich bei der Präsidentschafts-Bewerbung eher um einen Werbegag handeln, ist der Wunsch des Rock-Fans, mal eine Live-Show im Fernsehsender MTV zu moderieren, eher realistisch.

«Jetzt bin ich aber erst einmal glücklich über das erste Winter- Gold für einen Sportler aus meinem Bundesstaat North Carolina», meinte der 26-Jährige aus Greensboro. Mit seinem souveränen Sieg holte er das zweite US-Gold auf dem Turiner Eis nach Chad Hedrick über 5000 Meter und den insgesamt siebten Olympiasieg eines Amerikaners auf der Sprintstrecke.

Er verbuchte zudem den klarsten Vorsprung eines Sprinters im Kampf um Olympia-Gold, seit 1998 in Nagano der Titel erstmals nach zwei Rennen vergeben wurde. Der damals nach seinem Olympiasieg von Japans Kaiser Akihito geadelte Hiroyasu Shimizu war in Turin nur noch ein Schatten seiner selbst. Dem mittlerweile fast 32-jährigen Japaner blieb vor rund 6000 Zuschauern nur der deprimierende 18. Platz. Auch Casey Fitzrandolph, der US-Olympiasieger der Winterspiele von Salt Lake City, hatte als Zwölfter mit dem Ausgang des Rennens nie etwas zu tun.

Über die weiteren Medaillen freuten sich der Russe Dmitri Dorofejew (35,24/35,17), mit 1,93 Meter der größte Mann des Feldes, und der Südkoreaner Lee Kang-Seok (35,34/35,09). Eine herbe Enttäuschung erlebte hingegen Weltrekordler und Weltmeister Joji Kato: Der Japaner konnte als Sechster (35,59/35,19) nie in dem Medaillenkampf eingreifen.

Deutsche Läufer hatten sich erst gar nicht für die Kurzstrecke qualifiziert, auf der sie mit den Doppel-Siegern Erhard Keller (München/1968/1972) und Uwe-Jens Mey (Berlin/1988/1992) einst die olympischen Konkurrenzen dominiert hatten. (tso/dpa)

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