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Claus-Dieter Wollitz regte sich nach dem Spiel von Energie Cottbus beim Berliner AK über den Stadionsprecher auf.

© Bernd Settnik/dpa

Eklat in der Regionalliga: Respektlos und inhaltlich falsch

In der Regionalliga bezeichnet der Stadionsprecher des Berliner AK die Spieler von Energie Cottbus als Söldner. Das geht deutlich zu weit. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Dass Fußballer von Zuschauern als Söldner bezeichnet werden, ist nicht schön, aber auch nicht wirklich neu. Dass ein Stadionsprecher die gegnerische Startaufstellung – wie beim Regionalligaspiel des Berliner AK gegen Energie Cottbus am Samstag – als „elf Söldner“ ankündigt, geht jedoch zu weit. „Das ist respektlos, das gehört nicht auf den Fußballplatz“, echauffierte sich Energies Trainer Claus-Dieter Wollitz zurecht.

Der Berliner AK reagierte entschlossen. Der Verein aus Moabit spielte nicht auf Zeit, kündigte eine Entschuldigung an und trennte sich von seinem Stadionsprecher. „Das geht natürlich gar nicht, das ist nicht im Interesse unseres Vereins. Wir haben ein gutes Verhältnis zu Cottbus“, sagte BAK-Sportdirektor Mehmet Öztürk der dpa. Ein Stadionsprecher ist schließlich ein Repräsentant des Vereins und kein Fan. Da sind solche Äußerungen nicht akzeptabel.

Zumal die Behauptung quatsch ist. Bei den Cottbusern, die bisher alle acht Spiele gewonnen haben und die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung anführen, kommt ein Drittel der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Beim BAK wären sie froh, wenn es überhaupt mal wieder ein junges Talent aus der Klubjugend in die erste Mannschaft schaffen würde.

Jetzt müssen die Berliner erst mal einen neuen Stadionsprecher finden. Vor der Saison hatte der Klub mit einer Stellenausschreibung gesucht. Darin hieß es: „Du machst ordentlich Stimmung und heizt die Menge an.“ Vielleicht sollten sie dieses Mal explizit Respekt und Gastfreundschaft einfordern.

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