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Sport: Elf Totgesagte

versucht, die Kölner Seele zu ergründen Die Kölner Seele neigt zum Überschwang: So genügt es ihr rosenmontags nicht, einheimische Kinder mit ein paar Bonbons zu beglücken, vielmehr werden an diesem Tag selbst zaghafte „Kamelle“-Rufe mit 140 Tonnen Süßwaren beantwortet. Geworfen übrigens von einem über sechs Kilometer langen Karnevalszug.

versucht, die Kölner Seele zu ergründen Die Kölner Seele neigt zum Überschwang: So genügt es ihr rosenmontags nicht, einheimische Kinder mit ein paar Bonbons zu beglücken, vielmehr werden an diesem Tag selbst zaghafte „Kamelle“-Rufe mit 140 Tonnen Süßwaren beantwortet. Geworfen übrigens von einem über sechs Kilometer langen Karnevalszug. In der gleichen Jahreszeit begibt es sich regelmäßig, dass die offizielle Stadtband „Höhner“ nicht ganz unbescheiden singt: „Dat Hätz vun der Welt jo dat is Kölle.“ Und als die Kölner 1248 einen neuen Dom bauten, wuchs er alsbald zu einem der größten Kirchenbauten der Welt. Das alles sollte man wissen, um den Gemütszustand der dortigen Fußballfans zu verstehen.

Am Donnerstag musste Platzwart Hansi Deutinger elf Holzkreuze vom Trainingsgelände des 1. FC Köln entfernen. Auf ihnen hatten unbekannte Fans die Namen jener elf Spieler vermerkt, die am vergangenen Sonnabend in Frankfurt 3:6 verloren hatten. Sogar der Name des einst von den Fans so vergötterten Lukas Podolski fand sich auf einem der Kreuze wieder. Dabei hätten die Fans von Schalke 04 nach dem 0:6 in Frankfurt noch mehr Anlass für eine solche Unmutsäußerung gehabt – doch unter die Erde kommen Bundesligaprofis nach einem derart schlechten Spiel nur in Köln. Was kann die offenbar verhasste Mannschaft jetzt noch tun? Ganz einfach: Am Samstag nach zehn Jahren erstmals wieder den FC Bayern bezwingen. Elf Totgesagte könnten innerhalb einer Woche aus dem Grabe wieder auferstehen. In Köln geht das.

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