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EM in Winterberg: Gold für deutsche Rodler

Bei der Schneelotterie haben die deutschen Rodler zwei weitere Siege eingefahren.

Winterberg - Bei teilweise irregulären Bedingungen machten die Olympiasieger Patric Leitner und Alexander Resch am Samstag im Doppelsitzer ihren dritten EM-Sieg vor den Altenbergern Sebastian Schmidt und André Forker perfekt. Einen Dreifacherfolg verbuchten die deutschen Frauen: Olympiasiegerin Silke Kraushaar siegte vor Tatjana Hüfner und Barbara Niedernhuber. Bereits am Freitag hatten die deutschen Rodler den Team-Wettbewerb für sich entschieden.

«Es war heute ein Roulette-Spiel», sagte Kraushaar nach ihrer Titelverteidigung. «Aber gerade in der Olympia-Saison ist der Titel wichtig.» Die 35-Jährige aus Oberhof fuhr in beiden Läufen Bestzeit und hatte am Ende in 1:30,607 Minuten klaren Vorsprung vor Hüfner. «Silke war im zweiten Lauf zu stark», sagte die 22-Jährige. «Aber mit dem zweiten Platz kann ich gut leben.» Nach ihrer verpassten Olympia- Qualifikation meldete sich auch Niedernhuber zurück: «Ich habe zeigen können, dass mit mir immer zu rechnen ist.»

«Ich bin natürlich zufrieden, aber das war eigentlich nicht mehr regulär», sagte Bundestrainer Thomas Schwab schon nach dem Erfolg seiner Doppelsitzer. Mit einer beherzten Fahrt bei starkem Schneefall bewiesen Leitner/Resch Nervenstärke und fuhren nach Platz zwei im ersten Durchgang noch ganz nach vorne und sicherten sich drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen ihren dritten EM-Titel nach 2000 und 2002. «Wir waren im Training die Schnellsten und wir waren auch heute die Schnellsten», jubelte Leitner nach dem Sieg in 1:29,824 Minuten. Resch blickte zuversichtlich auf den Saisonhöhepunkt in Turin: «Jetzt müssen wir nur noch unsere Form halten.»

Wunschlos glücklich waren die Vize-Europameister Schmidt/Forker: Das Duo fuhr von Rang vier auf den zweiten Platz vor den Italienern Christian Oberstolz/Patric Gruber vor und entschädigte sich für das verpasste Turin-Ticket. «Das ist ein riesengroßes Trostpflaster. Wir haben gezeigt, dass wir es können», sagte Schmidt. Die Weltmeister André Florschütz/Torsten Wustlich, die zwischenzeitlich die Führung inne gehabt hatten, landeten nach einem Fahrfehler im entscheidenden Durchgang nur auf den siebten Platz.

Restlos bedient war nach dem ersten Durchgang bei extremem Schneefall auch Olympiasiegerin Sylke Otto. Die Oberwiesenthalerin war nach dem ersten Lauf nur 18., fuhr dann aber noch auf Rang sechs vor. «Ich hätte unterwegs einen Schneemann bauen können», schimpfte die 36-Jährige und kämpfte mit den Tränen. «Das war irregulär.» (Von Michael Fox, dpa)

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