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Sport: Ende der Euphorie

Hartmut Moheit sieht nach dem Aus der Handballer die Klubs in der Pflicht

Da war doch was – im Januar 2007. Das WM-Gold im Handball hatte eine Euphorie ausgelöst, in Deutschland wurde nur noch von der glorreichen Handball-Zukunft geredet. Der Olympiasieg sollte es werden. Das vorzeitige Ausscheiden bei der EM wurde nur als Unfall gewertet. Nur einer behielt im Jubel den Blick für die Realität: Bundestrainer Heiner Brand. Er glaubte zwar an die Chance, benannte aber zugleich die Gefahren: Die Bundesligaklubs würden zu wenige Talente fördern und fordern. Die dadurch fehlende zweite Reihe wurde nun in Peking erneut vermisst.

So war das – im August 2008: Während andere Teams auf in der Bundesliga gestählte Profis zurückgreifen konnten, musste Brand international unerfahrene Spieler aufbieten. Das konnte bei dem kräftezehrenden Programm nicht gut gehen. Hinzu kam die Verletzung von Pascal Hens. Und dass ein früherer Leistungsträger wie Weltmeister Christian Zeitz über den Touristen-Status nicht hinauskam.

Heiner Brand hat schon häufig von den Bundesligaklubs gefordert, einer Quotenregelung zugunsten deutscher Talente zuzustimmen. Er ist stets damit abgewiesen worden. Für Olympia in Peking wäre es ohnehin zu spät gewesen, auch für die WM im kommenden Jahr ist es das. Aber für die Zukunft wird diese Reform dringend nötig sein. Euphorie ist flüchtig.

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