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Sport: Ende mit Schrecken

Stuttgart verliert zu Magaths Abschied 0:2 in Leverkusen und Platz drei

Es waren die eigenen Fans. Schon während des Spiels in der ausverkauften Leverkusener Bayarena hatten sie ihn übel beschimpft. „Felix Magath, du bist ein BayernSchwein“, schallte es dem Noch-Trainer des VfB nach der Pause aus dem Stuttgarter Block entgegen. Nicht einmal das zu diesem Zeitpunkt noch vorhandene Unentschieden konnte die Fans trösten. Am Ende, als das Spiel mit 0:2 (0:0) und damit der dritte Tabellenplatz und die Champions-League-Qualifikation verloren gegangen waren, schlug Magath blanker Hass entgegen.

Als er in den abfahrbereiten Mannschaftsbus stieg, verabschiedeten ihn Hunderte von Stuttgarter Fans mit anderen, nicht zitierfähigen Schmähungen, nur der Zaun schützte ihn. Dreieinhalb Jahre, so lange trainierte Magath den VfB, haben ihn die Fans aus Schwaben vergöttert. Nun verdammen sie ihn. Weil er zum FC Bayern München wechselt. Favorit für seine Nachfolge ist Leverkusens Sportdirektor Jürgen Kohler. „Wir möchten die beste Lösung. Und Kohler ist einer dieser Kandidaten“, sagte VfB-Präsident Erwin Staudt nach dem Spiel.

Zuvor hatten die Stuttgarter ihren Teil zu einem „Riesenspiel“ (Magath) beigetragen. Mit famosem Hochgeschwindigkeitsfußball überrumpelten sie den Gastgeber in den ersten zehn Minuten, in denen fünf hochkarätige Chancen heraussprangen. Die Stuttgarter drängten auf eine frühe Entscheidung, die ohne Lucio und Juan angetretene Bayer-Abwehr wackelte erkennbar. Aber es fiel kein Tor. „Damit haben wir Bayer aufgebaut“, sagte Magath hinterher.

Nach der Pause kippte das Spiel. Nachdem Franca beinahe aus 18 Metern mit einem Schuss im Liegen getroffen hätte (48.), traf Berbatow schließlich aus dem Gewühl zur befreienden Führung (63.). Danach bemühte sich der VfB erkennbar, erreichte aber nur noch einen Weitschuss durch den eingewechselten Cacau (72.). Fünf Minuten vor Schluss legte Meira schließlich Bierofka im Strafraum. Den fälligen Elfmeter setzte Butt an den Pfosten, aber der überragende Schneider verwandelte den Nachschuss zum 2:0.

Philipp Lahm, der Stuttgarter Außenverteidiger, sprach mit traurigen Augen von einer „großen Enttäuschung“. VfB-Präsident Staudt hingegen fand, dass „ganz Stuttgart stolz sein kann auf die Leistungen dieser Mannschaft“.

Bei Bayer träumen sie wieder von glorreichen Champions-League-Zeiten. „Ich habe immer daran geglaubt, dass wir das noch schaffen“, sagte Schneider. Nur ein Detail trübte die Freude: „Noch müssen wir ja durch die Qualifikation.“ Das musste Leverkusen auch 2001/02. Danach erreichten sie das Finale.

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