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Energie siegt: Cottbus steigt auf

3:1 in Mönchengladbach: Der FC Energie, fast schon an sonst immer ausbleibenden Torerfolgen verzweifelnd, schockt diesmal die Borussen und verlässt die Abstiegszone.

Dreimal hatte Energie Cottbus vergeblich versucht, auswärts gegen Borussia Mönchengladbach ein Bundesligator zu erzielen. Im vierten Versuch ist es ihnen gelungen und sogar gleich dreimal: 3:1 (1:0) siegten die Lausitzer in Mönchengladbach und verließen mit dem Erfolg die Abstiegsplätze – ein ganz neues Gefühl für Cottbus. Bei den Mönchengladbachern dagegen wird die Stimmung immer trister. Trainer Hans Meyer, vor Wochen als vermeintlicher Retter geholt, sagte: „Das ist alarmierend. Wir sind nicht zufällig da, wo wir stehen. Wir haben unter meiner Regie noch kein Spiel erstligareif durchgespielt.“

Deutlich positiver fiel natürlich das Fazit des Cottbuser Kapitäns Timo Rost aus. „Das war ein Sechs-Punkte-Spiel“, sagte Rost. „Endlich stehen wir nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.“ Das hatten sich die Cottbuser auch verdient, auch wenn ihnen die Borussia auf die Sprünge half. Dem Gladbacher Eigentor von Michael Bradley folgten zwei selbst erzielte Treffer von Dennis Sörensen und Emil Jula. Diese für Cottbus ungewöhnliche Ausbeute reichte zum Sieg gegen schwache, erst nach der Pause kämpferische Gladbacher, für die nur Steve Gohouri traf. Nach diesem schweren Rückschlag im Abstiegskampf liegt Borussia Mönchengladbach als Sechzehnter der Tabelle nun einen Punkt hinter Energie Cottbus.

Eine frühe Kopfballchance für Michael Bradley hatte auf einen schwungvollen Start der Borussia hingedeutet. Doch der erste Eindruck täuschte. Die Gladbacher ließen es gemächlich angehen – und den Gegner gewähren. Was soll uns gegen diese Mannschaft schon geschehen? Dieser Gedanke schien sich ins Unterbewusstsein der Borussen eingebrannt zu haben. Cottbus hatte in vierzehn Spielen nur acht Treffer erzielt. Die Sorglosigkeit erwies sich als unbegründet. Energie übernahm die Initiative, und alsbald kam ein neunter Treffer hinzu. Sein Zustandekommen legte die Gladbacher Abwehrschwäche abermals offen. Ivica Iliev flankte parallel zur Grundlinie vor das Tor und fand in Bradley einen unfreiwilligen Abnehmer, der die Kugel ins eigene Tor lenkte. Die Borussen brauchten lange, um den Schock zu verdauen. Ihr Bemühen um den Ausgleich wirkte nicht zwingend. Es hätte vor der Pause sogar noch schlimmer für sie kommen können. Aber Dimitar Rangelow scheiterte an Torwart Gospodarek.

Nach dem Wechsel entwickelte Gladbach mehr Tatkraft und Angriffslust. Alexander Baumjohann hatte den Ausgleich auf dem Fuß, vermochte Torhüter Tremmel aber nicht zu überwinden. Aber auch im zweiten Durchgang musste die Heimelf schon nach wenigen Minuten einen Rückschlag hinnehmen. Sörensen nutzte einen Steilpass von Iliev, und wieder stand es in Mönchengladbach 0:2 – wie zwei Wochen zuvor gegen den FC Bayern München, als den Borussen noch der Ausgleich gelang. Auch gegen Cottbus wurde es nach Steve Gohouris Anschlusstreffer noch einmal spannend – bis Jula alles klar machte. Cottbus ist eben nicht Bayern. Richard Leipold

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