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Sport: Enttäuscht und zufrieden

Kerber scheidet als letzte Deutsche in Paris aus.

Paris - Angelique Kerber hatte gewusst, was auf sie zukommt. Dass ihre Gegnerin Swetlana Kusnezowa nur die Nummer 39 der Welt ist, war nebensächlich, denn die Russin stand schon einmal auf Rang zwei und hatte zudem 2009 die French Open gewonnen. Bei Kusnezowa spielt es ohnehin nie eine Rolle, wo sie gerade in der Rangliste steht, oder ob sie wieder eine lange Verletzungspause hinter sich hat: Die 27-Jährige zählt immer zu den zähesten und unangenehmsten Gegnerinnen auf der Tennistour. „Ich wusste, dass es ganz schwer gegen sie wird“, sagte Kerber, „und es war dann wieder ein sehr hartes, enges Match.“

Im Achtelfinale der French Open unterlag Kerber mit 4:6, 6:4 und 3:6 und schied als letzte deutsche Spielerin beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt aus. „Ich bin schon etwas enttäuscht“, sagte Kerber, „aber ich habe wirklich alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen.“ Wegen einer Bauchmuskelverletzung hatte Kerber kurzzeitig überlegt, ob sie in Paris überhaupt antreten soll.

In den ersten Runden hatten sich die Schmerzen etwas gelegt, dafür machten bei der sonst so fitten Kerber die Beine schlapp. Der Erfolg gegen die Amerikanerin Varvara Lepchenko geriet zum Kraftakt. Gegen Kusnezowa wirkte es ähnlich mühselig, die langen Rallyes von der Grundlinie gewann meist die Russin. „Bei den wichtigen Punkten war sie einfach besser“, sagte Kerber. Im letzten Jahr hatte die Weltranglistenachte sich noch ins Viertelfinale von Roland Garros gespielt, doch angesichts der Verletzung müsse sie mit dem Turnier zufrieden sein, sagte sie. Auch Bundestrainerin Barbara Rittner stimmte zu: „Obwohl sie kaum Vorbereitung hatte, stand sie unter den letzten 16, das ist toll.“ Nun aber beginnen wichtige Wochen, in denen Kerber die Halbfinalpunkte von Wimbledon verteidigen muss. Gelingt das nicht, rutscht sie wohl aus den Top Ten. Petra Philippsen

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