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Sport: Er trifft und trifft

Kein Gegner kann Albas Julius Jenkins stoppen

Berlin - Die Bälle fielen einfach nicht in den Korb – und das ist extrem außergewöhnlich, wenn der Werfer Julius Jenkins heißt. Seit Monaten bringt der US-Amerikaner im Trikot von Alba Berlin erstklassige Leistungen und ist der gefährlichste Schütze, doch ausgerechnet beim Tabellenletzten des Uleb-Cups in Guildford (81:70) lief es auch bei ihm in der ersten Halbzeit gar nicht. Erst in der 26. Minute traf Jenkins zum ersten Mal. Doch dann machte er fünf Punkte in Folge und noch zwölf insgesamt in der zweiten Halbzeit. „Er ist ruhig geblieben, als es nicht lief. Das zeichnet einen Scorer aus“, sagte Teammanager Henning Harnisch.

Am vergangenen Sonnabend beim Sieg gegen Ludwigsburg hatte Jenkins mit 26 Punkten, vier davon Sekunden vor Schluss, entscheidend zum Erfolg beigetragen. Ob es Glück oder Können sei, dass Jenkins „einen Fehlpass macht, den Ball kriegt und ihn reinmacht“, da wollte Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi sich nicht festlegen, es war ihm aber anzumerken, dass er diese Fähigkeit eher auf die Klasse seines Spielers zurückführte.

Alba hat seinen Kader nach der enttäuschenden vergangenen Saison fast komplett ausgetauscht. Jenkins blieb, Alba war so überzeugt von ihm, dass der Vertrag schon vor Saisonende verlängert wurde. Für den 26-Jährigen hieß das auch, dass er statt wie erhofft in der Euroleague mindestens ein weiteres Jahr im Uleb-Cup spielen muss. Hier hat Jenkins bisher im Schnitt 19 Punkte gemacht. In der Bundesliga hat er seinen Schnitt aus der Vorsaison (15,3) noch einmal um drei Zähler erhöht. Schon 2006/20007 war er mit einer Dreierquote von 42 Prozent Albas bester Werfer und derjenige, der länger als jeder andere auf dem Feld war.

„Vergangene Saison habe ich den Ball oft in der Hand gehabt“, sagt Jenkins, „jetzt scheint es sogar noch häufiger zu sein. Ich bekomme viele Würfe.“ Weil der als Nummer eins vorgesehene Spielmacher Goran Jeretin mit Kreuzbandriss ausfällt, steht Jenkins heute mit Alba, Tübingen empfängt, (18.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle) an der Seite von Bobby Brown noch mehr in der Verantwortung.

Er habe in der Vorbereitung nichts geändert, um die Leistungssteigerung zu erreichen, sagt Jenkins. „Ich habe viel Krafttraining gemacht und dafür gesorgt, dass mein Kopf frei ist.“ Er hat aber geheiratet, und seine Ehefrau ist so begeistert von Berlin wie er. Auch er selbst kann es sich vorstellen, länger in Berlin zu bleiben. „Wenn Marco Baldi mir ein Angebot machen würde, würde ich definitiv ja sagen.“

Helen Ruwald

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