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Eric Frenzel mit seiner Lieblingstrophäe: der großen Kristallkugel für den Gesamtweltcup.

© dpa

Nordische Kombination: Eric Frenzel gewinnt zum fünften Mal den Gesamtweltcup

Kombinierer Eric Frenzel gelingt in Schonach ein historischer Erfolg. Erneut liefert sich der Sachse ein Duell mit Johannes Rydzek.

Schon lange vor dem Ziel schnappte sich Eric Frenzel die deutsche Fahne und feierte seinen Triumph mit einem Jubelschrei. Zum fünften Mal in Folge holte sich der Olympiasieger am Sonntag in Schonach den Gesamtweltcup in der Nordischen Kombination – eine Leistung, die vor ihm noch keinem Kombinierer gelungen ist. Der 28-Jährige siegte auch in beiden Rennen beim Weltcup-Finale, holte damit seinen zehnten Erfolg in diesem Winter und den 41. in seiner Karriere. 1734 Punkte in 21 Wettbewerben einer Weltcup-Saison bedeuten zudem ebenfalls Rekord.

Im Ziel blieb Frenzel lange im Restschnee des Schwarzwaldes liegen. „Ich bin so voller Gefühle, habe eine ganze Saison darauf hingearbeitet, dass dieser fünfte Gesamtsieg Wirklichkeit wird. Es ist unbeschreiblich“, sagte der Sachse später. „Rekorde sind dazu da, gebrochen zu werden. Aber für den Moment habe ich einen aufgestellt.“ Trainer Ronny Ackermann glaubt allerdings nicht daran, dass es in absehbarer Zeit jemandem gelingen wird, Frenzel zu übertreffen. „Es ist derzeit kein Dominator wie er in Sicht. Er ist ein Ausnahmeathlet“, lobte er seinen einstigen Teamkollegen.

Die Vorentscheidung im Kampf um die Große Kristallkugel war bereits am Samstag gefallen – und das auf dramatische Weise. Auf der Zielgeraden versuchte Johannes Rydzek, im Gesamtklassement nur 14 Punkte hinter Frenzel platziert, den vorne spurtenden Teamkollegen zu überholen. Doch dabei fuhr er zu dicht auf, berührte Frenzels Skienden und stürzte. Platz drei bedeuteten 54 Punkte Rückstand vor dem Saisonfinale. Enttäuscht suchte der viermalige Weltmeister die Schuld bei Frenzel, doch damit war er allein. Stunden später entschuldigte sich Rydzek für seine Wortwahl per Facebook-Video und gratulierte dem Konkurrenten.

Frenzel hatte sich aus all dem herausgehalten und auf den letzten Wettbewerb konzentriert. Doch da lief es im Springen nicht wie gewünscht, Rang acht entsprach machte die Sache noch einmal spannend, da Rydzek Zweiter wurde und 30 Sekunden Vorsprung mit in die Loipe nahm. „Bevor es los ging, hatte ich einen Tiefpunkt, ich dachte, ich geh in die Knie“, sagte Frenzel. Im Rennen siegte dann sein Körper über den Kopf. „Ich war wie in einem Rausch.“ Und so flog er förmlich an allen vorbei, auch an Rydzek, der danach einbrach und nur Neunter wurde. Damit behauptete er aber noch Platz zwei in der Gesamtwertung vor dem Japaner Akito Watabe, der im letzten Wettbewerb noch Fabian Rießle von Rang drei verdrängte. (dpa)

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