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Sport: Erlaubter Körperkontakt

Christoph Metzelder weiß wahrscheinlich gar nicht, welche Verwicklungen er mit seinem Aufruf zu mehr Patriotismus in deutschen Fußballstadien ausgelöst hat. Der Nationalspieler hat das Volk dazu angehalten, dem Vorbild der Mannschaft zu folgen und fortan beim Abspielen der Nationalhymne dem Nebenmann den Arm um die Schulter zu legen.

Christoph Metzelder weiß wahrscheinlich gar nicht, welche Verwicklungen er mit seinem Aufruf zu mehr Patriotismus in deutschen Fußballstadien ausgelöst hat. Der Nationalspieler hat das Volk dazu angehalten, dem Vorbild der Mannschaft zu folgen und fortan beim Abspielen der Nationalhymne dem Nebenmann den Arm um die Schulter zu legen. Wird es also demnächst kurz vor dem Anpfiff auf den Tribünen noch hektische Platzwechsel geben, weil man, bei aller Liebe zu Deutschland, nun ganz bestimmt nicht Arm in Arm mit diesem schwer transpirierenden Typen im Borussia-Dortmund-Trikot gesehen werden will? Und gilt das Umarmungsgebot eigentlich auch für die distinguierten Herren auf der Ehrentribüne? Gerhard Mayer-Vorfelder, der Vipste aller Vips, hat auf diese Frage gestern eine sehr pragmatische Antwort gegeben: „Es kommt darauf an, wer neben mir steht.“

Nun ist es so, dass Mayer-Vorfelder durchaus ein Freund des Körperkontakts ist und ohnehin nicht als besonders wählerisch gilt. „Ich hätte keine Probleme damit, den Sepp Blatter zu umarmen“, sagt der Präsident des Deutschen Fußball- Bundes. Die meisten seiner Landsleute sind im Umgang mit dem Chef des Weltverbandes Fifa etwas, sagen wir, reservierter. Blatter wird in diesen Tagen bei seinen Auftritten in Deutschland vornehmlich mit Pfiffen bedacht. „Für den Herrn Blatter ist das gewöhnungsbedürftig“, sagt Gerhard Mayer-Vorfelder. „Ich tröste ihn immer: Mir ist das laufend geschehen.“ Das Schöne ist: Beim nächsten Mal darf er ihn zum Trost sogar in den Arm nehmen.

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