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Sebastian Langkamp (l.) will zum Trainingsauftakt bei Hertha Ende Juni wieder grätschen können.

© AFP

Erster Neuzugang: Sebastian Langkamp kommt zu Hertha BSC

Sebastian Langkamp unterschreibt für drei Jahre bei Hertha. Damit verpflichtet Trainer Jos Luhukay mal wieder einen Spieler, den er von einer früheren Station kennt.

Sebastian Langkamp kam mit leichtem Gepäck nach Berlin. Umhängetasche über der Schulter, zwei Zeitschriften in der Hand, die er auf dem Flug in die Hauptstadt gelesen hatte. Zu Langkamps Bordlektüre gehörte unter anderem „Men’s Health“. Möglicherweise hat sich der 25-Jährige ein paar Anregungen für sein Fitnessprogramm geholt. Langkamp ist vor drei Wochen an der Leiste operiert worden und befindet sich aktuell in der Reha. Das hat den künftigen Fußball-Bundesligisten Hertha BSC nicht davon abgehalten, den Innenverteidiger des FC Augsburg zur neuen Saison zu verpflichten. Zumal Langkamp, der bei Hertha einen Dreijahresvertrag erhält, davon ausgeht, beim Trainingsauftakt am 23. Juni vollständig wiederhergestellt zu sein. Statt in Urlaub zu fahren, wird er sich im Sommer seiner Reha widmen. „Ich habe da noch ein bisschen nachzuholen“, sagt Langkamp.

Der frühere U-21-Nationalspieler ist Herthas erster Zugang für die nächste Saison. Er ist 1,90 Meter groß, hat für den Karlsruher SC und Augsburg insgesamt 47 Bundesligaspiele bestritten. Seit November ist Langkamp verletzungsbedingt allerdings nicht mehr zum Einsatz gekommen. In Trainer Jos Luhukay aber hat er bei Hertha einen einflussreichen Fürsprecher. Der Holländer war es, der Langkamp im Sommer 2011 vom KSC zum FC Augsburg geholt hat. Der Trainer schätzt ihn für „seine Robustheit, sein Stellungsspiel, seine Zweikampf- und Kopfballstärke, defensiv wie offensiv“.

Dass Luhukay Spieler verpflichtet, die er schon von früheren Stationen kennt, ist nicht neu (siehe Kasten). Es trifft auch auf andere zu, die noch als Zugänge bei Hertha im Gespräch sind: auf Düsseldorfs Linksverteidiger Johannes van den Bergh (acht Spiele unter Luhukay in Mönchengladbach, 2007 bis 2008), den Frankfurter Karim Matmour (sieben Spiele in Gladbach, 2008) und den Dortmunder Moritz Leitner (neun Spiele in Augsburg, 2011). „Es ist nicht so, dass das meine Lieblingsspieler sind“, sagt Luhukay. „Entscheidend ist, dass ich die Spieler einschätzen kann.“ Angesichts der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten könne sich Hertha nicht viele Fehler leisten. „Die neuen Spieler müssen sitzen“, erklärt der Trainer. „Bei den Charaktereigenschaften können wir kein Risiko eingehen.“

Auf den ersten Blick besteht bei Hertha in der Innenverteidigung kein dringender Handlungsbedarf. Hinter dem Stammduo Fabian Lustenberger und John-Anthony Brooks steht mit Roman Hubnik, Maik Franz und Christoph Janker routinierter Ersatz bereit. Dass die Berliner trotzdem noch einen Abwehrspieler geholt haben, sagt einiges über die Planungen für die neue Saison. Eine definitive Entscheidung, wie der Kader aussehen und wie groß er sein soll, wird allerdings erst nach der Saison fallen. „Ich habe Roman Hubnik und Christoph Janker nicht umsonst spielen lassen“, sagt Luhukay, „sondern um noch mal einen Eindruck von ihnen zu bekommen.“

Es ist auch möglich, dass in der Innenverteidigung ein Platz frei wird, weil Fabian Lustenberger wieder ins defensiven Mittelfeld vorrückt – so wie am Wochenende, als der Schweizer gegen Köln im 4-3-3-System den alleinigen Sechser gab und Luhukay schwer begeisterte. „Wir wissen, er kann beides“, sagt Herthas Trainer. „Wir haben ihn für beide Positionen im Hinterkopf.“

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