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Sport: Erster ohne zwei

Mexiko sichert sich durch ein 0:0 gegen Griechenland den Gruppensieg

Drei Farben hat das Glück. Grün, weiß und rot, so spielt „El Tri“, wie die Mexikaner ihre Nationalmannschaft nennen. Seit 20 Spielen sind die Mexikaner nun schon ungeschlagen. Einen Punkt benötigten sie gestern im letzten Vorrundenspiel des Confed-Cups für Platz eins in der Gruppe B. Den holten die Mexikaner mit einiger Mühe beim 0:0 gegen Europameister Griechenland vor 32 000 Zuschauern in Frankfurt. Im Halbfinale trifft Mexiko nun am Sonntag in Hannover auf Argentinien.

Abseits aller sportlichen Erfolge herrschte gestern einige Unruhe in der grün-weiß-roten Welt. Ohne nähere Begründung hatte Trainer Ricardo La Volpe seine Verteidiger Salvador Carmona und Aaron Galindo aus dem Kader gestrichen und nach Hause zu schicken. Standhaft verweigerte der mexikanische Pressesprecher alle weiteren Erklärungen, bis dann der Fernsehsender „TV Azteca“ mit unangenehmen Neuigkeiten aufwartete. Galindo und Carmona sollen vor und nach dem sensationellen 1:0-Sieg über Brasilien am Sonntag positiv auf Nandrolon getestet worden sein. Es seien dies allerdings keine offiziellen Dopingkontrollen des Weltverbandes Fifa gewesen. Mit der verbandsinternen Suspendierung hofften die Mexikaner nun, weiter gehende Sanktionen zu umgehen. Die Fifa wollte sich noch nach dem Spiel am späten Abend zu dem Fall äußern.

Der Verzicht auf die beiden Defensivstrategen traf das bisherige Überraschungsteam des Confed-Cups an seiner empfindlichsten Stelle. Carmona und Galindo hatten in den ersten beiden Vorrundenspielen jeweils 90 Minuten auf dem Platz gestanden, und gerade ihrer stabilen Abwehr hatten die Mexikaner ihre Auftaktsiege gegen Japan und Brasilien zu verdanken. Es ging denn auch gleich turbulent zu im mexikanischen Strafraum. Nach sechs Minuten köpfte Zagorakis den Ball an die Latte, den Abpraller schoss Vryzas halbhoch aufs Tor, und eigentlich hatte der am Boden liegende Torhüter Sanchez keine realistische Chance, noch an den Ball zu kommen. Wie er ihn dann doch noch mit einem artistischen Sprung um den Pfosten drehte, vorbei an den Füßen des einschussbereiten Fyssas, wird sein Geheimnis und eines der Schwerkraft bleiben.

Im mexikanischen Offensivspiel tat sich dagegen ohne Jared Borgetti nicht viel. Der Torschütze gegen Brasilien und bisher auffälligster mexikanischer Angreifer durfte eine Pause einlegen. Die einzige richtige Torchance vergab Fonseca allein vor Torhüter Nikopolidis. Der hatte ansonsten wenig zu tun, seine Kollegen bestimmten zunächst eindeutig das Spiel. Selten ist der Europameister so angriffslustig in ein Spiel gegangen wie gestern in Frankfurt. Nach der anfänglichen Doppelchance von Zagorakis und Vryzas vermochten später aber auch Giannakopulos und Charisteas den Ball nicht aus bester Position im Tor unterzubringen.

Die Griechen bauten genauso stark ab, wie sie begonnen hatten. Da die Mexikaner wenig Neigung zur Offensive zeigten, entwickelte sich ein unansehnliches Spiel. Nur in den Schlussminuten wurde es hektisch. Medina schoss ein Tor für Mexiko, das Schiedsrichter Amarilla zu Unrecht wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannte. Im Gegenzug traf Papadopoulos per Kopf die Latte. Kurz vor Schluss vergab Charisteas die letze Chance für die Griechen, die nach dem desaströsen Auftritt beim Confed-Cup vor unangenehmen Tagen stehen. In drei Spielen kein Tor geschossen und nur einen Punkt geholt – Trainer Otto Rehhagel wird einiges zu erklären haben.

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