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Sport: Erstes WM-Ziel - vier Startplätze sichern

Eissprinter Michael Künzel aus Berlin ist der Weltelite schon auf Tuchfühlung nahe gekommenVON ROLAND HANKE Berlin. Der abschließende Saison-Höhepunkt der Eisschnelläufer steht am kommenden Wochenende mit den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Warschau an.

Eissprinter Michael Künzel aus Berlin ist der Weltelite schon auf Tuchfühlung nahe gekommenVON ROLAND HANKE Berlin. Der abschließende Saison-Höhepunkt der Eisschnelläufer steht am kommenden Wochenende mit den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Warschau an.Unter den fünf Berlinern, die gestern vormittag in die polnische Hauptstadt geflogen sind, ist auch der zweifache Deutsche Sprintmehrkampf-Meister (1995/96) Michael Künzel vom EC Berlin.Der 23 Jahre alte Angehörige der Bundeswehr-Sportfördergruppe bei Potsdam wird wieder um Hundertstelsekunden über 500 und 1000 Meter fighten."Es geht auf den Sprintdistanzen sehr eng zu.Da können wirklich schon Zehntel- oder Hundertstelsekunden entscheiden, ob man ziemlich weit vorn oder eben gerade um Platz 20 ankommt", sagt der Berliner."Deshalb ist es auch jetzt sehr schwierig, eine Prognose für die Einzelstrecken-WM abzugeben.Das Ziel muß lauten, daß der Erfurter Matthias Pfeiffer und ich unter die besten 20 kommen, um die vier Weltcup-Startplätze für die Saison 1997/98 im Männersprint zu sichern.Hoffentlich spielt das Wetter mit, denn Warschau hat bekanntlich eine Freiluftbahn." Der gelernte Kfz-Schlosser, der bei der Premiere der Einzelstrecken-WM 1996 14.über 500 und 21.über 1000 Meter wurde, kann mit seinen Saisonergebnissen zufrieden sein.Vor allem über 500 Meter ist es dem gebürtigen Plauener gelungen, meistens in der ersten Startgruppe vertreten zu sein.In der Weltcup-Gesamtwertung gab es für ihn den 17.Rang (über 100 m Platz 20)."In den Rennen auf dem Sahne-Eis in Calgary konnte ich 1997 meine persönlichen Bestzeiten aus dem Vorjahr unterbieten und habe jetzt 36,50 Sekunden über 500 und 1:13,30 Minuten über 1000 Meter zu stehen.Auch insgesamt hat es bei mir eine Steigerung zu 1996 gegeben", so der ECB-Läufer. Auch Trainer Joachim Franke bescheinigt seinem Schützling eine deutliche Leistungssteigerung."Michael hat eine gute Entwicklung genommen und ist sehr stabil in dieser Saison gelaufen.Er ist fast dran an der Weltspitze.Eigentlich fehlt ihm bis dahin nur eine Winzigkeit, denn während früher der Abstand um die zwei Sekunden betragen hat, sind es nun meist nur noch acht oder neun Zehntel gewesen", so der Coach, der auch beachtlich findet, daß Künzel und Pfeiffer jetzt an den Zeiten des Doppel-Olympiasiegers Uwe-Jens Mey (Deutscher Rekord 36,43 Sekunden über 500 Meter) dran sind."Michael Künzel ist noch ein junger Mann, da ist noch etwas zu machen." Auch der Sportler hofft, sich in der kommenden Saison mit den Olympischen Spielen in Nagano noch weiter verbessern zu können.Allerdings gibt es in dieser Richtung noch einen Unsicherheitsfaktor, der Klappschlittschuh heißt."Es gibt Für und Wider in Sachen Klappschlittschuh im Sprint.Ich teste ihn jetzt nicht, aber probieren werde ich ihn auf jeden Fall.Da kommt man nicht drumherum.Doch ich glaube auch, daß es dort noch so einige Weiterentwicklungen geben wird", sagt Michael Künzel, der ebenso wie die seine ECB-Vereinskollegin Monique Garbrecht (500 m) in Warschau auf herkömmlichen Schlittschuhen laufen wird. Aus Berlin sind außerdem 5000-Meter-Weltmeisterin und -Olympiasiegerin Claudia Pechstein (EC Berlin), Peter Adeberg (Berliner TSC) und Ulrike Adeberg (Berliner TSC) nominiert.

ROLAND HANKE

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