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Sport: Es geht aufwärts

1:0 in Hannover – Rostock ist nicht mehr Letzter

Hannover Jörg Berger machte ein Gesicht wie immer – geschmollter Mund, zusammengezogene Brauen, finsterer Blick. Sieht so ein Retter aus? Seit neun Spielen trainiert Berger den Fußballverein Hansa Rostock, ohne auch nur eins gewonnen zu haben. Bis gestern, bis zum 1:0 (1:0)-Sieg in Hannover. „Wir können gut Fußball spielen, aber nur damit halten wir nicht die Klasse. Heute haben wir gut gespielt und gekämpft“, sagte Jörg Berger. Und das ohne zu jubeln; nicht mal gelächelt hatte Berger.

Der Schwede Rade Prica hatte das Siegtor nach knapp einer halben Stunde erzielt. Damit verlassen die Rostocker dank des Mainzer Sieges gegen den SC Freiburg den letzten Tabellenplatz.

Auf die gesamte Saison gesehen, war es sogar der erste Rostocker Sieg nach 15 Spielen. Zuletzt war dem FC Hansa im vergangenen Oktober gegen Bochum ein Drei-Punkte-Erfolg gelungen. Die Hannoveraner hingegen enttäuschten erneut und blieben im fünften Heimspiel hintereinander ohne Punktgewinn.

Jörg Bergers Kollege Ewald Lienen klagte: „Das war eine verdiente Niederlage. Ich hatte die Mannschaft gewarnt, dass hier ein Gegner um sein Leben kämpft.“ Und so zeigten sie Rostocker ein überraschend gutes Spiel. Hansa übernahm das Kommando und bestimmte das Tempo auf dem Rasen. Mit ein wenig Glück hätte Rostock allerdings schon zur Pause deutlich führen können. Zwei Mal rettete Hannovers starker Torwart Robert Enke gegen Prica und einmal gegen Marco Vorbeck. Doch beim Kopfballtreffer von Prica, der einen Freistoß von Ronald Maul ins Netz verlängerte, war Enke ohne Chance.

Hannover wirkte platt. Die in der Hinrunde so kampfstarke und kombinationssichere Mannschaft präsentierte sich wie ein Abstiegskandidat, und die heimischen Zuschauer pfiffen ihre Spieler schon nach 20 Minuten aus. Die Abwehr wirkte unsicher, noch schwächer war lange Zeit der Spielaufbau. Erst nach dem Wechsel kam Hannover etwas besser ins Spiel. Bei der besten Chance der Gastgeber wehrte Michael Hartmann einen Schuss von Leandro kurz vor der Torlinie mit dem Kopf ab. „In der zweiten Halbzeit hatten wir auch etwas Glück“, sagte Berger, „das war ein ganz, ganz kleiner Schritt in Richtung Klassenerhalt.“ Tsp

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