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Sport: Es geht um viel und wenig gelingt

Die Berliner Eisbären unterliegen den Frankfurt Lions 1:3

Berlin – Vor knapp drei Jahren haben die Frankfurt Lions den Eisbären den bis jetzt letzten großen Schock in deren Klubgeschichte beschert. Im April 2004 besiegten die Hessen die Berliner überraschend in der Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga. Seitdem aber schien es fast so, als wollten die Lions bei den Eisbären etwas gutmachen. In Berlin hatten sie vor dem gestrigen Spiel schon fünf Mal in Folge nicht mehr gewonnen. Doch am Sonntag bauten die Frankfurter diese Statistik nicht aus, weil Frankfurt „im letzten Drittel klar besser war“, wie Eisbären-Trainer Pierre Pagé frustriert feststellte. Vor 4500 Zuschauern im Sportforum Höhenschönhausen unterlagen die Berliner den Lions 1:3 (0:0, 1:0, 0:3).

Für beide Mannschaften ging es gestern um viel, schließlich kämpfen Berliner und Frankfurter um den sechsten Tabellenplatz, der nach Ende der Hauptrunde zur direkten Qualifikation für die Play-offs berechtigt. Offensichtlich schien dieser Druck beide Seiten etwas zu lähmen, mit dem Puck schienen einige Spieler beim Passspiel auch die Verantwortung weiterschieben zu wollen. Bei einem Konter hätte Sven Felski beinahe bei Berliner Unterzahl noch im ersten Drittel trotzdem das Führungstor erzielt.

Für die Eisbären war Felskis Chance für lange Zeit die einzige von guter Qualität. Ihr Spiel war nicht kreativ, hatte kaum Überraschungsmomente – mal von einigen tapsigen Aktionen ihres überforderten Verteidigers Jeff Jillson abgesehen. Die Lions waren auch an einer Verpflichtung des US-Amerikaners interessiert, sie müssen sicher nicht traurig sein, dass die Eisbären ihm im Oktober vergangenen Jahres offensichtlich ein lukrativeres Angebot unterbreitet haben.

Obwohl die Eisbären gestern nicht überzeugten, gingen sie nach 26 Minuten in Führung. Die Lions waren in Überzahl, hatten trotzdem im eigenen Drittel den Überblick verloren und mitten ins Durcheinander knallte ein von Jens Baxmann von der blauen Linie abgefeuerter Schlagschuss unter die Latte des Tores von Ian Gordon. Der Berliner Treffer passte in das merkwürdige Spiel, das auch im Schlussdrittel nicht an Dynamik gewann. Vielleicht lag es am Eis, das wegen einer zuvor im Sportforum abgehaltenen Eiskunstlaufveranstaltung (Formationstanzen) viele Furchen aufwies. Tore ließen sich aber trotzdem schießen: Tobias Wörle gelang zehn Minuten vor Schluss mit einem Schlenzer der Ausgleich für Frankfurt.

Die Eisbären, zuvor immerhin drei Mal in Serie siegreich, wirkten irritiert. Unbedrängt erhielt Felski nach absichtlichem Herausschlagen des Pucks eine Zwei-Minuten-Strafe. Im Frankfurter Powerplay traf Michael Bresagk zum 2:1. In der Schlussminute schoss Young noch ins leere Berliner Tor, Torwart Daniar Dshunussow war zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen. Am Ende war der Frankfurter Sieg verdient. Michael Bresagk war erstaunt. „Die Eisbären waren doch ziemlich inaktiv“, sagte der Frankfurter Torschütze.

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