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Lothar Matthäus bei einem Bayern-München-Spiel in der Allianz Arena in München.

© picture alliance/dpa

„Es ist unverdient, dass Messi gewonnen hat“: Lothar Matthäus bezeichnet Ballon-d’Or-Wahl als „Farce“

Am Montagabend wurde Lionel Messi zum achten Mal mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet. Fußball-Experte und Ex-Profi Matthäus hätte hingegen lieber einen anderen Preisträger gesehen.

Lothar Matthäus hat die achte Auszeichnung von Fußball-Weltmeister Lionel Messi mit dem prestigeträchtigen Ballon d’Or als „Farce“ bezeichnet. Stattdessen hätte der zweitplatzierte Erling Haaland gewinnen müssen.

„Über das ganze vergangene Jahr gesehen hat Haaland besser performt als Messi. Es ist unverdient, dass Messi gewonnen hat“, sagte Matthäus am Dienstag bei Sky. „Für mich führt kein Weg an Haaland vorbei. Die Wahl ist eine Farce, obwohl ich Messi-Fan bin.“

Der 36-jährige Argentinier hatte die Ehrung für die vergangene Saison am Montagabend in Paris erhalten und in der Abstimmung vor Torjäger Haaland von Manchester City und Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain gewonnen.

Lionel Messi gewinnt zum achten Mal den Ballon d’Or.
Lionel Messi gewinnt zum achten Mal den Ballon d’Or.

© AFP/FRANCK FIFE

An der erneuten Wahl Messis sehe man, „dass eine WM mehr zählt als alles andere. Haaland ist für mich der beste Spieler der vergangenen zwölf Monate, der bedeutende Titel mit Manchester City gewonnen hat (Champions League, Premier League und FA Cup) und dabei Torrekorde gebrochen hat“, sagte Matthäus, der 1990 zum Weltfußballer gewählt worden war.

Messi hatte die Albiceleste im vergangenen Dezember in Katar in einem packenden Finale gegen Frankreich zum WM-Titel geführt, aber während der Saison bei Paris Saint-Germain oft nicht überzeugen können. Im Sommer war er in die USA zu Inter Miami gewechselt.

Norwegens Topstürmer Haaland vom englischen Triple-Sieger wurde in Paris dank 56 Treffern erstmals mit der Trophée Gerd Müller für den besten Torjäger belohnt. Der 23-Jährige war im August als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet worden und hatte sich da gegen Messi durchgesetzt.

Weitere Preisträger des Ballon d'Or

Im vergangenen Jahr hatte Karim Benzema gewonnen. Als bester Deutscher bei der Wahl reihte sich Nationalmannschaftskapitän Ilkay Gündogan auf Platz 14 ein, Jamal Musiala vom FC Bayern landete auf Rang 26.

Bei den Frauen erhielt die spanische Weltmeisterin Aitana Bonmatí wie erwartet den Goldenen Ball und folgte auf ihre Landsfrau Alexia Putellas. Die 25-Jährige hatte mit den Spanierinnen in Australien den WM-Titel und mit dem FC Barcelona die Champions League gewonnen. Die deutsche Nationalspielerin Alexandra Popp wurde Siebte, auch Lena Oberdorf war nominiert, verpasste aber die Top Ten.

Der englische Nationalspieler Jude Bellingham von Real Madrid, der die vergangene Spielzeit bei Borussia Dortmund in der Bundesliga aktiv war, setzte sich bei der U21-Nachwuchswahl durch. Musiala belegte dahinter Rang zwei. Bester Torhüter wurde der Argentinier Emiliano Martínez von Aston Villa.

Der Ballon d'Or ist kein Ersatz für die Weltfußballer-Wahl. Diese Wahl wird weiterhin vom Weltverband FIFA veranstaltet. Von 2010 bis 2015 wurde der Weltfußballer durch eine Kooperation der FIFA und „France Football“ mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet. (dpa)

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