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Sport: Essen und beißen

Hertha BSC setzt auf einen guten Saisonstart

Berlin - Falko Götz redete übers Essen. Das mag daran gelegen haben, dass es gerade Mittagszeit war, vielleicht war es auch nur ein weiterer Versuch, die Situation bei Hertha BSC wenige Tage vor Saisonbeginn aufzulockern. Die von Götz trainierte Mannschaft werde auch in der neuen Saison jeweils einen Tag vor den Heimspielen ein Hotel im Umland Berlins beziehen, um sich fern der täglichen Gewohnheiten optimal einzustellen. Und nebenbei, wie Falko Götz bemerkte, bekämen die „Junggesellen in der Mannschaft wenigstens einmal in der Woche eine warme Mahlzeit“.

Am Samstag startet der Berliner Bundesligist gegen den Uefa-Cup-Teilnehmer VfL Bochum in die Meisterschaft. Hertha möchte unbedingt mit einem Erfolgserlebnis die Saison eröffnen und nicht, wie im Vorjahr, gleich in Rücklage geraten. Vor einem Jahr war Hertha nach einer ähnlich guten Vorbereitungsphase als selbst ernannter Champions-League-Aspirant in die Spielzeit gegangen. Dann ging gleich das erste Heimspiel gegen Bremen verloren. Von diesem Schock (inklusive der Verletzung Marcelinhos) erholte sich die Mannschaft die komplette Hinserie nicht mehr. Der Klub machte Bekanntschaft mit dem Abstiegskampf und konnte diesen erst am vorletzten Spieltag gewinnen.

Spieler, Trainer und Manager hatten erhebliche Schwierigkeiten, die damalige Situation anzunehmen und mit ihr umzugehen. „Ein solches Seuchenjahr wollen wir nicht noch einmal erleben“, sagte Dieter Hoeneß, der Manager.

Falko Götz sagt: „Wir müssen aus der Vergangenheit lernen.“ Das eigentliche Problem war in einem Nebensatz versteckt. Von ihrer Mentalität und ihrem Charakter her brauche die Mannschaft ein positives Ergebnis. Ein gelungener Start in die Saison werde weit reichende Auswirkungen bis hin zur Winterpause haben. Ein misslungener Start aber auch. Die Mannschaft habe in der vergangenen Vorbereitungsphase gut und hart gearbeitet, nun gehe es im ersten Punktspiel darum, „dass sich die Mannschaft dafür belohnt“, sagt Götz.

Wie gefestigt sein Team tatsächlich schon ist, wie es auf eventuelle Rückschläge zu reagieren vermag, könne nur die Praxis zeigen. Götz ist verhalten optimistisch. Im Training wurden bestimmte Spielsituationen simuliert und entsprechende Reaktionen einstudiert, aber letztlich müssen die Spieler das im Wettkampf auf dem Rasen umsetzen. „Wir haben jetzt auch Spieler dabei, die das können sollten“, sagt Götz.

Der neue Mannschaftskapitän Arne Friedrich erzählte neulich, dass sich die Spieler diesmal kein konkretes Ziel gesetzt hätten. „Vor einem Jahr ist das doch in die Hose gegangen“, sagte Friedrich, „wir wollen jetzt attraktiven Fußball bieten, die Zuschauer gewinnen und einen guten Start hinlegen.“ Eine weitere warme Mahlzeit wäre der Mannschaft sicher.

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