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Sport: EU-Gericht: Ausländerquote nicht rechtens Urteil ohne Einfluss auf deutschen Fußball

Berlin Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat am Dienstag einer Klage des russischen Fußballprofis Igor Simutenkow Recht gegeben. Simutenkow hatte gegen eine Regelung des spanischen Fußballverbandes geklagt, wonach Spieler aus Nicht-EU-Ländern nur begrenzt aufgestellt werden dürfen und sich dabei auf ein zwischen der Europäischen Union (EU) und Russland im Jahr 1994 geschlossenes Partnerschaftsabkommen berufen.

Berlin Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat am Dienstag einer Klage des russischen Fußballprofis Igor Simutenkow Recht gegeben. Simutenkow hatte gegen eine Regelung des spanischen Fußballverbandes geklagt, wonach Spieler aus Nicht-EU-Ländern nur begrenzt aufgestellt werden dürfen und sich dabei auf ein zwischen der Europäischen Union (EU) und Russland im Jahr 1994 geschlossenes Partnerschaftsabkommen berufen.

Im Gegensatz zu Spanien dürfen in deutschen Profiklubs seit Jahren schon Spieler aus EU-Staaten und der Mitgliedsländer der Europäischen Fußball-Union (Uefa) unbegrenzt eingesetzt werden. Eine Beschränkung gibt es nur für Nicht-Europäer. Daher wird das jetzige EuGH-Urteil keine Auswirkungen auf den deutschen Profifußball haben. „Wir sind in unseren Statuten und unserer Praxis schon einen Schritt weiter als die Spanier“, sagte Tom Bender, Sprecher der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Tagesspiegel: „Wir sehen keine Veranlassung, Änderungen vorzunehmen.“

Im deutschen Fußball sei grundsätzlich die Gleichbehandlung von EU-Spielern und Spielern aus Nicht-EU-Ländern, so sie Mitglieder der Uefa sind, gewährleistet, ergänzte Dieter Hoeneß, Manager von Hertha BSC. „Im deutschen Fußball unterscheiden wir nur zwischen europäischen und nicht-europäischen Spielern.“ Die EU hat aber nicht nur mit Russland, sondern mit einer Reihe anderer Staaten ähnliche Abkommen unterzeichnet. Dazu gehören unter anderem 77 Entwicklungsländer Afrikas, der Karibik und des Pazifiks.

Derzeit dürfen im deutschen Profifußball fünf Spieler aus anderen Kontinenten unter Vertrag genommen werden. In der kommenden Saison werden es vier, in der Spielzeit 2006/07 nur noch drei sein. Diese Reduzierung hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf seinem vergangenen Bundestag auf Empfehlung der Uefa beschlossen. Ob die Beschränkung allerdings dem Schutz der Nationalverbände und dessen Nachwuchs dient, bleibt fraglich. Hoeneß hält Ausländer-Quoten generell für problematisch. „Das sollte der Markt immer selbst regeln“, sagte Hoeneß. Eine Einschränkung von nicht-europäischen Spielern könne auch dazu führen, dass die Bundesligavereine künftig mehr europäische Spieler statt beispielsweise südamerikanische verpflichten. Das würde dem Nachwuchs nicht dienen. „Wir müssen die Qualität unseres Nachwuchses verbessern“, sagte Hoeneß, „je mehr guter Nachwuchs da ist, je marktgerechter werden die Preise.“ miro

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