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Mame Diouf hat Hannover 96 neuen Schwung verliehen.

© dapd

Europa League: Hannover baut in Lüttich auf Mame Diouf

In der Europa League tritt Hannover 96 am Donnerstag bei Standard Lüttich zum Achtelfinal-Hinspiel an. Mit den Belgiern haben die Niedersachsen noch eine Rechnung offen.

Von Christian Otto

Das große Interesse an seinen akrobatischen Fähigkeiten macht ihm richtig Spaß. „Warum nicht? Ich bin doch Stürmer“, sagt Mame Diouf, wenn man ihn fragt, ob er denn heute wohl wieder eine seiner waghalsigen Flickflack-Einlagen zeigen wird. Es bleibt eine schön anzusehende Marotte, dass der während der Winterpause verpflichtete Angreifer nach jedem seiner Tore für Hannover 96 einen Salto wagt. Drei Treffer in sieben Pflichtspielen sind eine Bilanz, die für den bewegungsfreudigen Neuzugang von Manchester United sprechen. Die Niedersachsen haben rund 1,8 Millionen Euro für Diouf überwiesen – auch um sich im europäischen Fußball zu etablieren. Der eine oder andere Flickflack dürfte dabei im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League bei Standard Lüttich (21.05 Uhr, live im Ticker bei Tagesspiegel.de) äußerst hilfreich sein.

Noch nie ist Hannover 96, das Mitte der neunziger Jahre sogar in die Niederungen der Regionalliga abgerutscht war, bis ins Achtelfinale eines europäischen Wettbewerbes vorgedrungen. „Wir möchten gerne mehr von diesen Abenden erleben“, sagt Jörg Schmadtke und meint die besondere Atmosphäre internationaler Flutlichtspiele. Der Manager hat mit solch gelungenen Transfers wie den in Norwegen entdeckten Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue sowie zuletzt Diouf einen großen Anteil am ungeahnten Erfolg des Klubs.

Was Schmadtke mit personellen Schachzügen still und meistens heimlich vorbereitet, muss Slomka auf dem Platz mit taktischen Varianten verfeinern. Dass für die richtungsweisende Partie in Lüttich neben Abdellaoue der ebenfalls verletzte Manuel Schmiedebach und der gesperrte Jan Schlaudraff fehlen, macht die Dienstreise ins Wallonische besonders knifflig. Der zehnmalige Belgische Meister hat es als bisher einziger Klub während des laufenden Europa-League- Wettbewerbes geschafft, Hannover 96 zu besiegen. Zudem war der 2:0-Heimerfolg der Belgier während der Gruppenphase Ende November von unschönen Begegnungen zwischen Fans und Polizei umrahmt. Der Anhang aus Hannover hatte sich davon provoziert gefühlt, dass Lüttichs Bürgermeister seine Innenstadt regelmäßig zur Sperrzone für gegnerische Fans erklärt. Dass nach dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Klubs Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke zum Einsatz gekommen sind, hat die Fronten weiter verhärtet.

Dass jenen Fans aus Hannover und Umgebung, die voller Euphorie mit Trikot und Schal anreisen, auch heute wieder der Besuch der Innenstadt von Lüttich verboten wird, empfinden die Gäste als wiederholte Provokation. „Wir haben gegen Lüttich noch etwas gutzumachen“, findet Schmadtke, dessen Einschätzung zur Partie beim Tabellenfünften der belgischen Liga durchaus als allgemeine Kampfansage verstanden werden kann.

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