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Erik Grendel (li.) von Slovan Bratislava gegen Stuttgarts KhalidBoulahrouz.

© dpa

Europa League: Stuttgart nimmt Kurs auf Gruppenphase

Der VfB Stuttgart hat sein erhofftes Sechser-Ticket für Europa fast in der Tasche. Im Playoff-Hinspiel der Europa League erkämpfte sich der Fußball-Bundesligist beim slowakischen Vizemeister Slovan Bratislava ein mühsames 1:0.

Dank eines späten Treffers von Martin Harnik (88.) haben die Schwaben trotz einer wenig überzeugenden Leistung beste Chancen, sich für die Gruppenphase und damit mindestens sechs weitere internationale Spiele zu qualifizieren. Für hässliche Szenen sorgten Anhänger beider Vereine, die mit heftigen Ausschreitungen eine minutenlange Unterbrechung der Partie am Donnerstagabend notwendig machten.

Nach gut einer halben Stunde Spielzeit rissen randalierende Zuschauer im Pasienky-Stadion Trennzäune nieder und Plastiksitze flogen durch die Luft. Nachdem im VfB-Block zuvor einige Feuerwerkskörper gezündet worden waren, versuchten slowakische Fans den Bereich der Stuttgarter zu stürmen. Nur ein letzter Zaun hinderte Anhänger beider Vereine daran, aufeinander loszugehen. Erst nach etwa fünf Minuten konnte die Polizei die Situation mit massivem Einschreiten beruhigen und der französische Schiedsrichter Tony Chapron ließ die Partie fortsetzen. Auf dem Rasen vertraute VfB-Trainer Christian Gross drei Tage vor dem Bundesliga-Auftakt beim FSV Mainz zunächst der Startelf vom 2:1- Pokalsieg beim SV Babelsberg. In der Innenverteidigung erhielt Khalid Boulahrouz erneut den Vorzug vor Nationalspieler Serdar Tasci, im Sturm lief neben Nationalstürmer Cacau wieder Pawel Pogrebnjak auf.

Slovans Coach Jozef Jankech fehlten in den gesperrten Radek Dosoudil und Mario Bozic sowie den verletzten Juraj Halenar, Kresimir Kordic und Branislav Obzera gleich fünf Spieler. Der VfB bemühte sich um Spielkontrolle, aber vor etwa 8120 Besuchern in dem von den eigenen Anhängern ungeliebten Pasienky Stadion des Stadtrivalen Inter Bratislava versteckte sich auch Slovan nicht. So gab Erik Grendel (3.) einen frühen Warnschuss für die Gastgeber ab, doch die erste Großchance hatte Stuttgart: Pogrebnjak flankte auf Cacau (15.), dessen Kopfball nur knapp das Tor verfehlte.

Auch danach blieben die Stuttgarter optisch leicht überlegen, ohne jedoch ihre augenfälligen spielerischen Mängel verbergen zu können. Zu wenig Tempo und Esprit, unpräzise Zuspiele und ein ungenauer Versuch aus der Distanz von Gentner (24.) reichten längst nicht aus, den slowakischen Vizemeister ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Auch wenn der Wille erkennbar war, blieb die Spielgestaltung viel zu umständlich. Nicht nur ein gefährlicher Kopfball von Martin Dobrotka (32.) zeigte zudem die Unsicherheit der VfB-Abwehr, in der Boulahrouz erst im zweiten Durchgang eine etwas bessere Figur machte.

Eine vom guten VfB-Torhüter Sven Ulreich vereitelte Schusschance von Filip Kiss (45. +7) machte den Slowaken Mut für den zweiten Durchgang. Slovan agierte nun agiler und verpasste erneut durch Kiss (57.) nur knapp. Kurz darauf hatte dann Cacau (58.) noch einmal den Auswärtssieg auf dem Kopf, traf aber nur den Außenpfosten. Erst der Kopfball von Harnik nach Flanke des eingewechselten Neuzugangs Johan Audel brachte den letztlich glücklichen Sieg. (dpa)

Petar Rubin

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