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Sport: Ewiger Existenzkampf

Hansa Rostock spielt heute in Nürnberg wieder mal um die letzte Chance auf den Verbleib in der Bundesliga

Nürnberg/Rostock Für Hansa Rostock geht es längst nicht mehr nur um drei Punkte in einem Spiel. Der Fußball-Bundesligist kämpft nun schon seit Wochen um die Berechtigung, sich weiter Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der Ersten Liga machen dürfen. „Das ist ein extrem wichtiges Spiel für uns“, sagt Trainer Jörg Berger vor dem Gastspiel beim 1. FC Nürnberg (17.30 Uhr, live auf Premiere). „Wenn wir verlieren, haben wir kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt.“ Wie am vergangenen Wochenende eben, und am Wochenende zuvor ebenfalls.

Genau das aber sei inzwischen der Vorteil der Rostocker, glaubt Berger. „Wir haben schon seit Wochen diesen Druck und durchleben diesen Existenzkampf, und wir haben gezeigt, dass wir diesem Druck standhalten können.“ Anders die Nürnberger, will Berger sagen, die erst mit einer Niederlage gegen Rostock endgültig in den Abstiegskampf rutschen würden. Dann nämlich hätte der Club nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Rostock, das zur Winterpause noch weit abgeschlagen schien.

Der Rostocker Trainer erinnerte bei dieser Gelegenheit an die Saison 1998/99, als er mit Eintracht Frankfurt den 1. FC Nürnberg am letzten Spieltag noch abgefangen hatte. Den von Berger trainierten Frankfurtern gelang dabei ein 5:1-Sieg über Kaiserslautern, während die Nürnberger ihr Heimspiel gegen den SC Freiburg überraschend mit 1:2 verloren. Beide Bundesligisten waren im damaligen Endklassement punktgleich und auch die Tordifferenz war gleich. Die Nürnberger mussten absteigen, weil der Verein weniger Tore geschossen hatte. „Vielleicht droht ihnen in diesem Jahr ein ähnliches Schicksal“, sagt Trainer Jörg Berger.

Um die Bedeutung des heutigen Spiels ist man sich auch in Nürnberg bewusst. „Das ist das erste von sieben Endspielen.“ Doch der wachsende Druck scheint Nürnbergs Trainer nicht zu irritieren. „Wenn wir verlieren, ist die Saison noch lange nicht gelaufen, für Hansa allerdings schon“, sagt Wolfgang Wolf. Er kündigte an, dass seine Mannschaft die Antwort auf Bergers Sticheleien auf dem Platz geben werde.

Dabei wird sein Team aber auf den Angreifer Robert Vittek verzichten müssen. Auch die Spieler Markus Schroth, Pekka Lagerblom und Andreas Wolf fallen aus, was den Trainer Wolfgang Wolf vor einige personelle Schwierigkeiten stellt.

Was ebenfalls nicht für die Nürnberger spricht: Seit nun bereits sieben Spielen warten sie auf den nächsten Heimsieg. In dieser Zeit erreichte der Club nur drei Punkte im Frankenstadion, was auch der Grund dafür ist, dass die Nürnberger inzwischen wieder im Abstiegskampf mitmischen. Die Heimschwäche scheint allmählich bereits chronisch zu werden. „Das ist mir egal“, sagt Wolfgang Wolf, „Fakt ist, dass wir den Grundstein zum Klassenerhalt zu Hause legen müssen.“ Tsp

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