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Fall Steuer: NOK zieht Berufung zurück

Im Rechtsstreit um die Olympia-Nominierung des Chemnitzer Eiskunstlauf-Trainers Ingo Steuer will das Nationale Olympische Komitee (NOK) für Deutschland nun in einem Hauptverfahren vor dem Landgericht Berlin ein Urteil erreichen.

Frankfurt/Main - Mit diesem Verfahren solle geklärt werden, ob die Entscheidung des NOK, Steuer nicht für die Olympischen Spiele zu nominieren, rechtmäßig war, hieß es am Freitag in einer NOK-Pressemitteilung. Zugleich wurde die Berufung im Eilverfahren vor dem Kammergericht zurückgenommen. Damit entfällt der vom 26. Zivilsenat des Kammergerichts Berlin für den 6. März angesetzte Verhandlungstermin.

Das Landgericht Berlin hatte am 6. Februar mit einem Urteil eine zuvor ergangene Einstweilige Verfügung bestätigt, dass das NOK Ingo Steuer zu den Olympischen Winterspielen in Turin zu nominieren und akkreditieren habe. Antragsteller waren der Stasi-belastete Steuer, der zu DDR-Zeiten als «IM Torsten» für den Staatssicherheitsdienst tätig gewesen war, und die Paarläufer Aljona Sawtschenko/Robin Szolkowy. Steuer konnte daraufhin seine Athleten in Turin betreuen.

Das Landgericht stellte in seinem Urteil fest, dass Steuers Nichtnominierung willkürlich gewesen sei. Das NOK habe bei seiner Entscheidung keine rechtsstaatlichen Grundsätze angewandt, heißt es in der schriftlichen Urteilsbegründung. Die Kammer beanstandete, dass von den Prozessvertretern kein Protokoll der NOK-Präsidiumssitzung vom 25. Januar vorgelegt werden konnte, auf der der Ausschluss von Steuer aus dem deutschen Offiziellen-Team auf Empfehlung der so genannten Stasi-Kommission des deutschen Sports beschlossen wurde. Das NOK verzichtete daraufhin, im Eilverfahren das Kammergericht anzurufen, und reichte eine Berufungsschrift ein. (tso/dpa)

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