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Sport: Fans feiern Bertram

Der Hauptdarsteller, so sah es aus, inszenierte sich erstmal als Märtyrer. Heiner Bertram trat auf die Haupttribüne des Stadions an der Alten Försterei, er ging dann noch ein paar Schritte Richtung Spielfeld.

Der Hauptdarsteller, so sah es aus, inszenierte sich erstmal als Märtyrer. Heiner Bertram trat auf die Haupttribüne des Stadions an der Alten Försterei, er ging dann noch ein paar Schritte Richtung Spielfeld. Nun stand er allein, sekundenlang fast wie gemeißelt, das ideale Motiv für die Fotografen. Ein Mann, entmachtet, aber unbeugsam. Das vermittelte dieses Bild. Heiner Bertram, der gestürzte Präsident des 1. FC Union, hatte seine Bühne, und das Publikum huldigte ihm. 2500 Zuschauer waren gestern abend zum Freundschaftsspiel Union – Werder Bremen gekommen. „Heiner“ schrieen Fans im einen Block, „Bertram“ ergänzten Fans in anderen Blocks. Der Stadionsprecher verkündete Vornamen von Spielern, die Fans brüllten immer das gleiche: „Bertram“. Eine Inszenierung, genau drei Minuten lang. Bertram setzte sich auf seinen Stammplatz, der Rest war mäßig unterhaltsam. 3:0 für Bremen. Aber Listen lagen aus, für Vereinsmitglieder. Jede Unterschrift bedeutet die Forderung nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. 950 Unterschriften sind nötig. Ziel: die Situation diskutieren. Zwölf Plätze neben Betram saß Uwe Rade, der AufsichtsratsChef. Rade sagte: „Es war keine Nacht- und Nebel-Aktion.“ Bertram aber ging nicht aus dem Stadion. Er schritt. Ziemlich erhaben. AG

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