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Sport: Fast so wie früher

Claus Vetter gratuliert Spandau 04 – dem Deutschen Meister aus Berlin

In den Achtzigerjahren hat der WestBerliner Profisport sein Publikum nicht gerade verwöhnt. Mitzuspielen in der Bundesliga, das war für die Klubs der Mauerstadt schon alles. Klappte aber auch nicht immer (Hertha BSC). Als dann die Mauer fiel, hätte man erwarten können, dass Berlin den Erfolg vereint nachholen würde. Doch anstatt auf einmal nicht nur teildeutscher, sondern gesamtdeutscher Meister zu werden, versackte mancher Klub im halbprofessionellen Sport (BFC Dynamo). Ein Deutscher Meister aus Berlin? Undenkbar. Aber halt, es gab ihn doch! Zuverlässig sogar: Die Wasserfreunde Spandau dominierten den Wasserball derart, dass man sich schnell daran gewöhnt hatte.

Gestern kam nun für die Seriensieger aus Berlin die nächste deutsche Meisterschaft dazu. Es war Titel Nummer 27. Der Erfolg fühlt sich so an, als wäre gar nichts passiert seit den achtziger Jahren. Denn Spandaus Erfolg ist für Berlin dieses Jahr der einzige nationale Titel eines professionellen Teams: Zuerst kamen die Eisbären als Eishockeymeister nicht einmal in die Play-offs, dann scheiterte Hertha BSC als Zehnter an den eigenen Ansprüchen, und schließlich patzten die Basketballer von Alba Berlin schon in der ersten K.o.-Runde. Die Handballer der Füchse milderten mit ihrem Bundesliga-Aufstieg das Katastrophenjahr des Berliner Profisports. Das Beste am Berliner Mannschaftssport sind jedoch die Wasserfreunde Spandau. Schon wieder Meister, nachdem sie es ein Jahr nicht waren. Selbst gegen die scheinbare Eintönigkeit haben sie gewonnen.

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