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Oddo

© dpa

FC Bayern: Ein Spielkamerad für Toni

Für Marcell Jansen kommt Massimo Oddo zum FC Bayern. Das wird Stürmer Toni freuen, der sich schon vergangene Saison einen Landsmann im Team gewünscht hat.

Der Faktor Luca Toni, sagt Uli Hoeneß, sei bestenfalls ein „Nebeneffekt, aber kein Argument“ gewesen. Sie tun beim FC Bayern ja vieles, um ihren italienischen Angreifer mit dem Hang zur Melodramatik bei Laune zu halten. Aber extra einen weiteren Italiener als Spielkameraden für Toni zu verpflichten, das ginge dann doch zu weit, findet Hoeneß.

Toni wird’s egal sein. Er hat nun, was er sich schon vergangene Saison lautstark gewünscht hat: einen Landsmann im Team. Der FC Bayern wird Massimo Oddo für ein Jahr vom AC Mailand ausleihen, plus anschließender Kaufoption. „Oddo ist ein Spielertyp, der die gesamte rechte Außenbahn abdecken kann“, sagt Trainer Jürgen Klinsmann. Das wird er bei den Bayern aber kaum tun müssen. Denn Oddo dürfte als Außenverteidiger gesetzt sein. Der 32-jährige gelernte Friseur gehörte dem Weltmeisterkader von 2006 an. Er kam zwar nur auf einen Kurzeinsatz, erwarb sich aber große Verdienste um das Haarstyling des Teams. In der vergangenen Saison absolvierte Oddo für Milan 25 Ligaspiele. Bei der EM allerdings war er nicht dabei. Und bei Milan wäre er in dieser Saison nur noch zweite oder dritte Wahl gewesen.

Dennoch erfüllt die Verpflichtung Oddos zwei wichtige Funktionen für die Bayern. Erstens können sie nun den bisherigen Rechtsverteidiger Christian Lell auf eine ihm angemessene Position schieben: nämlich außerhalb einer Startelf, die in der Champions League bestehen will. Zweitens fungiert Oddo als Ersatz für den erneut für mehrere Monate dienstunfähigen Hamit Altintop (der eigentlich vom Bruch geheilte Fuß schmerzt wieder) und vor allem für Außenverteidiger Marcell Jansen, der überraschend zum Hamburger SV wechselt. Der Nationalspieler, der eigentlich als ein Lieblingsschüler von Jürgen Klinsmann galt, musste sich nämlich von seinem Lehrer kürzlich sagen lassen, seine Einsatzchancen bei den Bayern seien auf längere Sicht eher gering. Und weil die Hamburger zur Zeit eifrig bemüht ist, die Millionen aus den Verkäufen von van der Vaart und Kompany loszuwerden, wurden sie sich mit den Bayern schnell einig.

Das Transfergeschäft der Bundesliga hat in den letzten Tagen – bevor die Wechselfrist in der Nacht zu Dienstag abläuft – noch einmal gehörig Schwung aufgenommen. Und Uli Hoeneß ließ durchblicken, dass die Personalplanung der Bayern noch nicht abgeschlossen ist. Jansen hat zwar weniger eingebracht (acht Millionen Euro), als er vor einem Jahr gekostet hat (zehn Millionen Euro). Aber Hoeneß hat ja auch noch die 25 bis 30 Millionen Euro auf der hohen Kante, die er gern für Mario Gomez ausgegeben hätte. „Wir haben noch Spielraum, und den werden wir nutzen“, sagt Hoeneß. „Bis Montag haben wir noch Zeit.“

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