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Hoeneß

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FC Bayern: Hoeneß droht wegen Fanprotesten mit Rücktritt

Bayern-Manager Hoeneß macht der Widerspruch der Fans auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche noch immer zu schaffen. Im Zweifelsfall würden er und Karl-Heinz Rummenigge "aufhören", erklärt Hoeneß.

Uli Hoeneß vom deutschen Rekordmeister Bayern München droht damit, seinen Manager-Posten an den Nagel zu hängen. Grund ist offenbar der Widerspruch der Fans auf der Hauptversammlung. "Wenn das nicht lösbar ist, höre ich auf", sagte Hoeneß der "Sport Bild" und verwies auf seinen Amtskollegen des AC Mailand: "Ich habe keine Lust, demnächst wie der Herr Galliani 24 Stunden unter Polizeischutz zu stehen. Oder wie in Marseille 5000 Freikarten an die Ultras zu verteilen."

Die Vorstandskollegen Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner schloss er mit in die Rücktrittsdrohung ein. "Wenn die ihre Politik konsequent weiterführen, sind wir die falschen Leute", erklärte der Manager in Bezug auf den Druck einzelner Fangruppen, die seiner Aussage nach in der Arena einen eigenen Stand haben wollen, um "ihre eigenen Geschäfte zu machen".

Auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern in der vergangenen Woche war es zum Eklat zwischen Hoeneß und den Fans gekommen. Der Manager hatte nach Kritik an Vorstand und Stimmung im Stadion unter anderem die provokante Frage aufgeworfen: "Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid?"

Fanklubs in der Kritik

In den vergangenen Tagen hatte er seinen emotionalen Ausbruch relativiert und seine Kritik auf den "Club Nr. 12" und die "Schickeria" reduziert, die sich laut Hoeneß weigern, die Namen ihrer Mitglieder preiszugeben. Der "Club Nr. 12" ist allerdings keine einzelne Fangruppe, sondern die Dachorganisation mehrerer. Laut Hoeneß wollen sowohl die "Schickeria" als auch der "Club Nr. 12" an Einfluss gewinnen und üben "unglaublichen Druck" aus.

Zudem seien Zustände wie im Land des Weltmeisters "der Traum von einigen". "Die Ultras in Italien sind für viele ein Vorbild, und deswegen haben wir beim Klub gesagt: Wehret den Anfängen." Man dürfe diese Dinge nicht bagatellisieren. Die Vorkommnisse in Italien seien ihm nicht weit genug entfernt, "wenn wir nicht aufpassen, werden wir irgendwann solche Verhältnisse haben". (mit sid)

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