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© dpa

FC Bayern: Torlos fulminant

Der FC Bayern erarbeitet sich beim 0:0 gegen Juventus Turin in der Champions League zahlreiche Chancen – und trifft nicht.

Vor der Standortbestimmung gegen Juventus Turin war die Unsicherheit über das wahre Leistungsvermögen des FC Bayern groß. Wie stark ist die Truppe von van Gaal schon? Nach dem teilweise fulminanten 0:0 in der Allianz-Arena muss man sagen: stark genug für die Champions League.

Zu Spielbeginn blieb Louis van Gaal seinem Ruf als Mann der Überraschungen treu: Wieder bot er eine neue Aufstellung auf, wieder eine, die keiner auf dem Plan hatte. Mit Andreas Ottl, Edson Braafheid und Miroslav Klose in der Startformation hatten nicht viele gerechnet. Aber Louis van Gaal ist kein Zocker, und so muss das Überraschungstrio in den vergangenen Tagen einfacher um Klassen besser trainiert haben als Timoschtschuk, Pranjic, Gomez, Olic und die übrige Konkurrenz beim deutschen Rekordmeister.

Als es losging, ging es für die Bayern tatsächlich los – jedenfalls fast. Arjen Robben zauberte einen Pass in den Lauf von Thomas Müller, der aus spitzem Winkel alles richtig machte – jedenfalls fast. Sein Schuss strich knapp an Juventus-Keeper Gianluigi Buffon vorbei und auch am langen Pfosten. Eine Viertelstunde später hatte Franck Ribéry seinen Auftritt. Am linken Flügel verwandelte der Franzose die Kontrahenten Zdenek Grygera und Nicola Legrottaglie kurzzeitig zu Slalomstangen, wollte dieses Kabinettstückchen mit einem Lupfer krönen – der allerdings sachte über das Tor flog.

Furios ging es für die Bayern weiter. Philipp Lahm schlug von rechts endlich mal eine dieser Flanken, auf die die Mannschaftskameraden schon die ganze Saison über warten – Klose verpasste nur knapp, ebenso wie bei den beiden nächsten Kopfbällen wenige Minuten später. Sehr beachtlich auch das Auftreten des Bayern-Nachwuchses Thomas Müller und Holger Badstuber bei ihrem Champions-League-Heimdebüt. Müller zwang die Turiner Defensive mit Tempoläufen zu Höchstleistungen, Badstuber gab Nationalspieler Vincenzo Iaquinta frech noch einen Rempler mit, als der Ball schon längst weg war.

In keinem anderen Spiel dieser Saison konnte der FC Bayern so viele Chancen kreieren wie in dieser ersten Halbzeit. Angriff auf Angriff rollte auf Buffon zu, doch am Ende stand es nach 45 Minuten nur 0:0. Irgendwie unbefriedigend angesichts der prima Leistung. Hinzu kam noch ein Wermutstropfen: Arjen Robben musste kurz vor der Pause ausgewechselt werden, nachdem er sich das rechte Knie verdreht hatte. Sechs Spiele hatte der verletzungsanfällige Außenstürmer zuletzt ohne Verletzung überstanden, nun erwischte es ihn ausgerechnet in diesem Spitzenspiel.

Nach der Pause erlahmte der Angriffsschwung der Bayern ein wenig. Dennoch gab es Torchancen, meist über die linke Seite von Franck Ribéry vorgetragen. Doch der längst fällige Führungstreffer, er fiel einfach nicht. Nach einer Stunde Spielzeit räumte Juventus-Spielmacher Diego unter den Pfiffen der Bayern-Fans das Feld und machte Platz für Christian Poulsen, später kam noch Amauri für Trezeguet. Auf Bayern-Seite machte Klose eine Viertelstunde vor Schluss Platz für Gomez. Doch die Tatsache, dass die Ergebnisfußballer von Juventus Turin allmählich mehr Spielanteile erlangten, bereitete den Fans im Stadion allmählich Kopfschmerzen. Und als Iaquinta sich und den Ball geschickt an Badstuber vorbei drehte, war es fast um das 0:0 geschehen. Der Ball zischte knapp am Tor der Bayern vorbei.

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