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Sport: FC Energie: Solo eines Kotrainers

Cottbus - Die Generation Praktikum hält Einzug bei Energie Cottbus. Von heute an hospitiert Cheftrainer Petrik Sander gewissermaßen bei sich selbst.

Cottbus - Die Generation Praktikum hält Einzug bei Energie Cottbus. Von heute an hospitiert Cheftrainer Petrik Sander gewissermaßen bei sich selbst. Im Rahmen der Ausbildung zum Fußballlehrer darf er in den nächsten vier Wochen wieder regelmäßiger mit seinen Spielern arbeiten. Die Vorbereitung auf das Spitzenspiel am Sonntag im Stadion der Freundschaft zwischen dem Tabellenvierten Cottbus und dem Zweiten Nürnberg könnte also besser nicht sein.

Aufatmen wird auch Thomas Hoßmang. Der 39 Jahre alte Kotrainer durfte in den vergangenen sechs Wochen zahlreiche Einheiten allein leiten, weil Cheftrainer Sander an der Sporthochschule Köln die für den Profifußball vorgeschriebene Trainerausbildung absolviert. Bis Ende Dezember muss sich Sander der Doppelbelastung zwischen Trainingsplatz und Schulbank stellen. „Das ist für uns sehr problematisch, vor allem für Petrik Sander. Der Aufwand ist riesig, auch wenn er die Strecken in der Regel mit dem Flugzeug zurücklegt“, sagt Thomas Hoßmang, der im Gegensatz zu Sander von allen Spielern geduzt wird.

Der frühere Verteidiger von Dynamo Dresden, Energie Cottbus und dem Dresdner SC nimmt während der Abwesenheit Sanders eine andere Rolle als gewohnt ein. „Sonst haben die Spieler ihre Sorgen an mich herangetragen. Ich habe die Dinge dann an Sander weitergeleitet. Nun muss ich an den Tagen, an denen ich allein auf dem Platz stehe, mein Ding durchziehen.“

Gewöhnlich fehlt Sander montags und dienstags. Am Mittwoch stößt er zur Mannschaft, wenn am darauffolgenden Wochenende ein Pflichtspiel ansteht. Hoßmang hört es jedoch nicht gern, wenn die Abwesenheit des Chefs heruntergespielt wird. „Natürlich sind von seiner Abwesenheit nur zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche betroffen. Aber gerade zu Wochenanfang gibt es die größten Belastungseinheiten“, sagt Hoßmang. „Ich fände es besser, wenn Sander da wäre und zur Mannschaft sprechen würde.“

Ohnehin kann sich Petrik Sander der Loyalität seines Freundes Hoßmang – beide fahren ab und zu gemeinsam mit ihren Frauen in den Urlaub – gewiss sein. „Im Moment denke ich nicht an eine Tätigkeit als Cheftrainer. Ziel ist nur der Klassenerhalt“, sagt Hoßmang. Auch er besitzt noch nicht den höchsten Trainerschein. Den will der Kotrainer aber seinerseits so schnell wie möglich machen. Als Zeitpunkt dafür hat er vorerst einmal die erste Halbserie der nächsten Spielzeit ins Auge gefasst. Dann steht eben Petrik Sander häufiger allein auf dem Trainingsplatz.

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