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Zuletzt nicht immer stimmig. Die Eisbären um André Rankel (rechts vorn) und Julina Talbot (links vorn) suchen nach Gründen für ihre Formschwankungen.

© Imago/Contrast

Eisbären empfangen Krefeld: Feier ohne Spielverderber?

Am Mittwoch wird das Trikot von Sportdirektor Stefan Ustorf unter das Hallendach der Arena am Ostbahnhof gezogen - und danach müssen unbedingt drei Punkte gegen Krefeld gewonnen werden.

Der Mittwoch ist ein spezieller Tag für Stefan Ustorf. Vor dem Heimspiel der Eisbären Berlin gegen die Krefeld Pinguine (19.30 Uhr/Arena am Ostbahnhof) wird sein Trikot mit der Nummer 14 unter das Hallendach gezogen. Eine besondere Ehre für den aktuellen Sportlichen Leiter der Berliner, der zwischen 2004 und 2012 als Spieler sechs Mal Meister mit den Eisbären wurde. Derzeit ist sein Team allerdings nicht ansatzweise meisterlich unterwegs, am Zweiten Weihnachtsfeiertag gab es ein peinliches 1:7 beim ERC Ingolstadt. Nach der höchsten Saisonniederlage sind die Eisbären in der Tabelle nur noch Achter und hinken weiter den eigenen Ansprüchen hinterher. „Die allgemeine Gemütslage wird durch so ein Spiel natürlich nicht verbessert“, sagt Ustorf, bei dem statt Vorfreude auf seine Zeremonie jetzt eher Krisenmanagement gefragt ist.

So mancher Anhänger der Eisbären würde sich in dieser Situation ein Machtwort des Sportchefs wünschen, doch Ustorf winkt ab: „Meine Verhaltensweise mache ich nicht von der Erwartungshaltung der Öffentlichkeit abhängig. Und was würde es bringen, wenn ich mich jetzt hinstelle und lauthals erkläre, wie unzufrieden ich bin?“

In der Tat ist die Mängelliste bei den Berlinern beträchtlich. Seit Wochen schießen sie zu wenig Tore (22 in den vergangenen elf Spielen), bekommen kaum mal ein vernünftiges Überzahlspiel zustande, sind auswärts regelmäßig deutlich schwächer als zuhause und hadern mit Verletzungen. Am Montag in Ingolstadt erwischte es in Darin Olver einen weiteren Leistungsträger nach Marcel Noebels, Frank Hördler und Jonas Müller. Olver wird aufgrund einer Knieverletzung nicht nur gegen Krefeld fehlen, sondern wohl mehrere Wochen ausfallen.

Die Selbstzufriedenheit nach dem Sieg gegen Wolfsburg wurde in Ingolstadt bestraft

„Die Lage hier ist jedem klar. Wir reden viel mit den Spielern und die wissen auch, was nicht läuft und dass die momentane Leistung nicht ausreicht“, sagt Ustorf. Er hat in der Mannschaft eine gewisse Verkrampfung ausgemacht hat. Dass Niederlagen wie die in Ingolstadt nicht spurlos an den Profis vorübergehen, davon ist der Sportliche Leiter überzeugt. Gerade deshalb erwarte er, dass die Spieler „in jedem Spiel 100 Prozent geben.“ Ein Punkt, den auch Trainer Uwe Krupp zuletzt schon angesprochen hatte als es um das Thema Konstanz ging. Hier liegt wohl das größte Manko in dieser Saison bei den Eisbären, die es bisher noch nicht einmal geschafft haben, mehr als zwei Spiele am Stück für sich zu entschieden.

Eine gewisse Selbstzufriedenheit nach guten Leistungen wie der am Freitag vor Weihnachten beim 2:1 gegen Wolfsburg wird in der ausgeglichenen Deutschen Eishockey-Liga sofort bestraft. Wirklich erklären kann sie aber auch Stefan Ustorf nicht. Und so wird das Spiel gegen Krefeld für den Sportlichen Leiter so ein bisschen wie die Trikotzeremonie davor: Es ist nicht klar, was ihn am Mittwoch tatsächlich erwartet.

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