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Sport: Fest mit Molltönen

Es sollte alles so schön sein: Die Sonne überflutet Westfalen, Dortmund ist Meister, am Donnerstag steigt eine gigantische Party für die ganze Stadt, und vorher gibt es in Rotterdam noch das Endspiel um den Uefa-Pokal als letztes Highlight der Fußball-Saison. Doch dann legte sich der Mord an dem rechtspopulistischen Rotterdamer Politiker Pim Fortuyn wie ein Schatten über den festlich gestimmten Tross in schwarz und gelb.

Es sollte alles so schön sein: Die Sonne überflutet Westfalen, Dortmund ist Meister, am Donnerstag steigt eine gigantische Party für die ganze Stadt, und vorher gibt es in Rotterdam noch das Endspiel um den Uefa-Pokal als letztes Highlight der Fußball-Saison. Doch dann legte sich der Mord an dem rechtspopulistischen Rotterdamer Politiker Pim Fortuyn wie ein Schatten über den festlich gestimmten Tross in schwarz und gelb. Erst gestern am späten Nachmittag stand fest: Das Finale zwischen Feyenoord Rotterdam und dem BVB findet heute Abend (20 Uhr 45) statt.

Dortmunds Präsident Gerd Niebaum hatte seit Wochen auf die Problematik des Spielorts Rotterdam mit seinen deutschfeindlichen und gewaltbereiten Fans hingewiesen. „Man hätte das Endspiel lange vorher problemlos in weniger sensible Städte vergeben können“, sagte der Jurist. Die Sicherheitsmaßnahmen sind strikt, und Niebaum sagt: „Viel ist dabei, was mit einem Fußball-Fest nichts zu tun hat.“ Durch den Tod des bekennenden Feyenoord-Fans Fortuyn, der in Rotterdam durchaus populär war, ist die Situation nun natürlich noch weitaus belasteter als ohnehin schon.

Die Feierstimmung hat sich im Dortmunder Lager zumindest für den Augenblick erledigt. „Selbstverständlich macht eine solche Tat uns alle betroffen“, sagt Trainer Matthias Sammer. Wie schwer es sei, unter diesen Voraussetzungen Fußball zu spielen, haben seine Spieler „ja erst vor kurzem nach den Ereignissen in Erfurt erlebt oder auch am 11. September". An jenem Abend, als Terroristen zwei Flugzeuge ins World Trade Center steuerten und damit die ganze Welt kurzzeitig lähmten, mussten die Dortmunder auf Befehl der Uefa beim Champions-League-Pflichtspiel in Kiew ran, was Pressesprecher Josef Schneck noch heute als „ganz bittere Erfahrung" wertet.

Trotz der Begleiterscheinungen, unter denen die Dortmunder Dienstfahrt nach Rotterdam steht, hält der Klub weiter an den Planungen zu den Feierlichkeiten an Christi Himmelfahrt fest. Eine alternative Austragungsstätte für das Finale hat die Stadt indes nicht zu bieten: „Der Rasen, die Banden und die Tore im Westfalenstadion sind nach der Meisterschaft völlig zerstört“, sagt Schneck: „Sonst hätten wir gesagt, kommt doch einfach zu uns nach Dortmund." Felix Meininghaus

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