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Sport: Fett fliegt nicht

Wie gefährlich ist Hungern für Sportler?

Wohlgenährt sehen Sven Hannawald und Martin Schmitt nicht aus. Fett schwimmt zwar oben, fliegt aber dafür nicht gut. Ein Skispringer nimmt für die Reise durch die Luft so wenig Gewicht wie möglich mit. Doch wie gesund ist das Hungern auf das Wunschgewicht und welche Sportarten sind besonders betroffen? Nach einer Untersuchung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft leidet jeder vierte Spitzensportler unter gestörtem Essverhalten. Demnach liegt das Risiko an einer Essstörung zu erkranken, bei Gymnastik und Marathon bei 40 Prozent, beim Eiskunstlauf und Turnen bei 60 Prozent.

Von den Skispringern gibt es keine Zahlen. Und die Angst, dass Hannawald mangels Masse vom Winde verweht werden könnte, hält Sportmediziner Jens Ziesche von der Praxisklinik Esplanade in BerlinWeißensee für unbegründet. „Natürlich ist Hungern auf Dauer nicht gesund“, sagt Ziesche. „Aber wenn wir zum Beispiel Sven Hannawald betrachten, können wir aus medizinischer Sicht von keiner Essstörung sprechen. In diesem Fall liegt keine psychische Abhängigkeit vom Verzicht auf das Essen vor.“ Wenn die Saison vorbei ist, nähme Hannawald wieder zu. „Ein an Essstörungen erkrankter Patient dagegen kann ohne Therapie nicht geheilt werden.“ Bei Sportlern habe das Hungern eine einfache Grenze: „Die Muskeln müssen immer funktionieren. Ich darf also nur bis zu dem Punkt abnehmen, an dem meine Leistungsfähigkeit nicht leidet.“ cv

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