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Sport: Flensburger Reisekader

Die Handballspieler des Tabellenführers haben in dieser Saison auswärts noch nicht verloren – auch nicht in Lemgo

Lemgo. Reisen sind bei den Handballspielern der SG Flensburg-Handewitt zurzeit sehr beliebt. Denn in dieser Saison haben sie auswärts noch kein Spiel verloren. Sieben Mal brachen sie in dieser Saison auf, sieben Mal blieben sie unbesiegt. So auch am Dienstagabend. Mit dem 31:31 beim Deutschen Meister TBV Lemgo verteidigten die Flensburger Hanballprofis nicht nur die Spitzenposition in der Bundesliga-Tabelle, sie machten auch ein wichtigen Schritt, um ihr großes Ziel zu erreichen: endlich Deutscher Meister zu werden.

Kein Wunder, dass Joachim Boldsen nach Spielschluss zwar völlig erschöpft, aber überaus zufrieden war. „Wir haben in Lemgo einen Punkt geholt und empfangen den TBV in der Rückrunde daheim. Das ist gut für uns“, sagte der Däne in Diensten der Flensburger. Die Norddeutschen strotzen im Moment vor Selbstvertrauen. Da bildet Thorsten Storm keine Ausnahme. Angefeuert von dem Unentschieden in Lemgo und dem zuvor errungenen Auswärtssieg in der Kieler Ostseehalle fordert der Geschäftsführer: „Unser Ziel ist die deutsche Meisterschaft.“ Alles andere zählt in Flensburg nicht. Fünf zweite Plätze in den vergangenen acht Jahren haben der SG ein Image verliehen, an dem sie schwer zu tragen hat: der ewige Verlierer.

Aber auch in dieser Saison haben die Flensburger wieder beste Chancen, dieses Trauma zu besiegen. Die Mannschaft spielt einen reifen, deckungsstarken und kreativen Handball skandinavischer Prägung. Gleich zehn Skandinavier hat die SG in dieser Spielzeit unter Vertrag. Und anders als in den vergangenen Jahren verfügt das Team über Nervenstärke. Derjenige, der ihnen diese Gelassenheit vermittelt, ist selbst erst seit einigen Monaten ein Flensburger. Kent-Harry Andersson, Handballtrainer aus Schweden, verpflichteten die Flensburger zu Saisonbeginn vom Ligakonkurrenten Nordhorn. Er gilt seither als Hoffnungsträger. Der 54-jährige Handball-Lehrer weiß, dass Großes von ihm erwartet wird.

Arnulf Beckmann

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