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Formel 1

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Formel 1: Button gewinnt in Bahrain, Vettel auf Platz zwei

In der Formel 1 geht zur Zeit nichts am Team von Ross Brawn vorbei. Jenson Button feierte seinen dritten Sieg der Saison. Sebastian Vettel von Red-Bull-Racing bleibt dem BrawnGP-Team aber dicht auf den Fersen.

In der sengenden Sonne von Sachir hat Sebastian Vettel kühlen Kopf bewahrt und ein weiteres Formel-1-Meisterstück abgeliefert. Eine Woche nach seiner Regen-Gala in China musste sich der Heppenheimer am Sonntag beim Hitzerennen in Bahrain nur dem überlegenen BrawnGP-Piloten Jenson Button geschlagen geben. "Jawoll, Jungs. Großartig gemacht", jubelte der 29-jährige Sieger erleichtert via Boxenfunk, nachdem er den Ansturm des Red-Bull-Piloten gekontert hatte. Der Brite baute mit seinem dritten Sieg im vierten Saisonrennen seine Führung in der Weltmeisterschaft aus. Mit 31 Punkten liegt Button nun 12 Zähler vor Teamkollege Rubens Barrichello und 13 vor Vettel.

"Acht Punkte, zweiter Podiumsplatz in einer Woche - da kann man eigentlich nicht unzufrieden sein", meinte Vettels Teamchef Christian Horner. Dritter in der arabischen Geröllwüste wurde der von der Pole Position gestartete Toyota-Fahrer Jarno Trulli aus Italien.

Nur Platz sieben für Glock

Trullis Teamkollege Timo Glock, der das Rennen zu Beginn angeführt hatte, musste sich bei 36 Grad im Schatten mit Rang sieben begnügen. Williams-Pilot Nico Rosberg aus Wiesbaden wurde Neunter, der Gräfelfinger Adrian Sutil belegte im Force India Rang 16. Eine weitere große Enttäuschung erlebte der Mönchengladbacher Nick Heidfeld, der seinen BMW-Sauber nach einem Unfall mit Teamgefährte Robert Kubica in der ersten Runde auf Platz 19 ins Ziel steuerte.

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen verhinderte mit seinem sechsten Platz den schlechtesten Saisonstart der Scuderia seit 40 Jahren. Zum ersten Mal in diesem Jahr brachte der Finne einen "roten Renner" in die Punkte. Zufrieden durfte auch Weltmeister Lewis Hamilton sein. Drei Tage vor Weltrats-Sitzung des Automobil-Weltverbands in der "Lügen-Affäre" sorgte der Brite mit Rang vier inmitten der Ausstiegsgerüchte um McLaren-Teampartner Mercedes zumindest sportlich für eine gute Nachricht. "Ein weiterer Schritt nach vorn. Lewis war das gesamte Wochenende Klasse und mehr als Vierter ging halt nicht", befand Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Schlechter Start von Vettel

Mit einem blitzsauberen Start hatte der von Rang zwei ins Rennen gegangene Glock sofort die Führung übernommen. Der Italiener Trulli, der am Samstag mit seiner Pole Position gemeinsam mit Glock Toyota zum ersten Mal die Startplätze eins und zwei gesichert hatte, fiel in Runde eins kurz sogar hinter den furios gestarteten Hamilton zurück. Vettel hingegen verlor zwei Plätze und drehte zunächst als Fünfter seine Runden.

Im Hinterfeld setzte es für die BMW-Sauber den nächsten Dämpfer. Eine Woche nach der "Nullnummer" in China kollidierte Heidfeld mit Kubica, beide mussten sich neue Frontflügel für ihre Autos aus der Box holen und fielen schon früh aussichtslos zurück. Vorn überholten Trulli und Button Champion Hamilton und machten Jagd auf Glock. Elf Runden führte der Wersauer - so lange wie noch nie in seiner Formel-1-Karriere. Dann bog er zum ersten Stopp ab.

Überlegene Strategie von Brawn

In den folgenden Runden wechselte die Führung munter, weil nach und nach alle Piloten zum ersten Auftanken mussten. Auch der mit viel Benzin an Bord gestartete Vettel lag vier Runden lang vorn. Optimal aber funktionierte die Brawn-Strategie für Button, der nach den ersten Boxenstopps die Spitze übernahm. Dahinter konnte Trulli das Tempo nicht mitgehen und bremste damit auch die Aufholjagd des drittplatzierten Vettel.

Der Hesse verlor in dieser Phase zu viel Zeit, um Button im Schlussdrittel des Rennens gefährlich werden zu können. Der Brite drehte vorn einsam seine Runden und musste Vettel nur wegen seines zweiten Boxenstopps noch einmal die Führung überlassen. Weil er erst etwas später nachtanken musste, konnte der Red-Bull-Pilot zumindest Trulli Platz zwei abjagen. Mehr aber war am Ende nicht drin. Unter dem Jubel seiner Mechaniker fuhr Button nach 57 Runden und 1:31:48,182 Stunden als Erster über die Ziellinie, Vettel hatte gut sieben Sekunden Rückstand.

Elmar Dreher[dpa]

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