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Mika Häkkinen, 47, fuhr zwischen 1991 und 2001 insgesamt 161 Formel-1-Rennen und wurde zweimal Weltmeister. Von 2005 bis 2007 startete der Finne noch einmal in der DTM.

© dpa

Formel-1-Ex-Weltmeister Mika Häkkinen: "Das ist nicht das, was sich ein Rennfahrer wünscht"

Zu kompliziert, kaum Fahrspaß, zu wenig Fan-Nähe: Ex-Weltmeister Mika Häkkinen würde heute nicht in der Formel 1 fahren wollen. Unsere Blendle-Empfehlung.

Herr Häkkinen, zu Ihrer Zeit war die Formel 1 ein Straßenfeger. Vor dem Saisonstart am Sonntag in Melbourne fehlt es der Rennserie offenbar beim Publikum an Akzeptanz. Wo liegen für Sie die Probleme?

Ich glaube, ein Problem ist, dass die Fans sich ausgeschlossen, zu weit entfernt von den Akteuren sehen. Es ist immer einfach, über sich selbst zu reden. Das tut die Formel 1 auch ziemlich viel. Aber einen echten Kontakt aufzubauen und vielleicht auch den Fans einmal wirklich zuzuhören – daran fehlt es. Natürlich gibt es diese ganze Social-Media-Schiene, die auch immer stärker genutzt wird. Aber sie wird nicht wirklich richtig eingesetzt. Da existiert zwar scheinbar eine Kommunikation zwischen Stars und ihren Fans – aber in Wahrheit ist das doch eine sehr einseitige Kommunikation. Da kann man noch einiges verbessern.

Haben Sie selbst denn Kontakt zu den Fans?
Ja, ich bin ja ständig weltweit unterwegs, mache viel Marketing-Arbeit und spreche oft persönlich mit vielen Fans.

Und was hören Sie da konkret?
Fans sagen mir immer wieder, dass sie sich heute viel weniger Rennen anschauen als früher und die ganze Formel 1 nicht mehr so genau verfolgen. Ich frage dann immer, warum das so ist. Oft höre ich dann, alles sei inzwischen viel zu kompliziert, viel zu technisch. Die Leute mögen einfache Dinge. Und einfache Dinge funktionieren meistens auch ziemlich gut. Das sieht man ja auch immer wieder an Beispielen, wo sich Änderungen letztlich dann als doch nicht so erfolgreich wie ursprünglich gedacht herausgestellt haben. Vor allem geht vieles nicht über Nacht.

Was würden Sie denn verändern?
Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich weiß auch nicht, wie man die Formel 1 – bei allen Faktoren und Einflüssen, die da heute eine Rolle spielen – vereinfachen könnte. Aber an sich gibt es in der Formel 1 genug Experten dafür, die es vielleicht könnten. Eines ist sicher: Fahrer, Teamchefs, Partner, einfach alle müssten direkter mit den Fans verbunden sein. Sie müssten ihnen die Möglichkeit geben, ein Gefühl dafür zu bekommen, wer diese Menschen wirklich sind. Einen emotionalen Kontakt aufzubauen, darum geht es. Nur dann könnten sie Fahrer und Teams auch wirklich unterstützen, sich mit ihnen identifizieren. Es ist ziemlich einfach, über sich selbst zu reden, wie fantastisch man ist. Aber wichtiger ist doch, zuzuhören, wie andere Leute das empfinden, wie sie dich sehen, was du ihnen geben könntest.

Das komplette Interview finden Sie heute im gedruckten Tagesspiegel, im E-Paper und hier auf Blendle.

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