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Formel 1: Hamilton triumphiert in Belgien - und wird Dritter

Kimi Räikkönen fährt gegen die Wand, Lewis Hamilton wird der erste Platz aberkannt und Nick Heidfeld feiert einen taktischen Coup - der Sieger heißt Felipe Massa. Nick Heidfeld wird durch einen taktischen Coup Zweiter.

Von Jens Marx, dpa

Durch seinen Husarenritt des in der Schlussphase spektakulären Großen Preises von Belgien fühlte sich Hamilton auf der Ardennen-Achterbahn bereits wie der Sieger und ließ sich auf dem Treppchen feiern. Doch er hatte sich zu früh gefreut. Nach wilden Attacken in der drittletzten Runde hatte er den führenden Kimi Räikkönen noch von der Spitze verdrängt, hinter ihm war Ferrari-Rivale Felipe Massa über die Ziellinie gefahren. Spa-Spezialist Räikkönen, der hier zuletzt dreimal in Serie siegte, war auf der nassen Piste am Schluss sogar in Mauer gerutscht und blieb damit ohne Punkte. Nick Heidfeld überzeugte im BMW-Sauber nach einer beeindruckenden Aufholjagd zunächst als Dritter.

Hamiltons Kampfgeist hatte ihn zu einem unerlaubten Fahrmanöver verleitet, so dass ihm die Rennkommissare 25 Strafsekunden aufbrummten. Dadurch rutschte der Brite auf Rang drei. Der 23-Jährige schien nach einem Dreher in der ersten von 44 Runden bereits geschlagen. Ferrari-Widersacher Räikkönen hatte den Fehler des Führenden genutzt auf dem 7,004 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs lange geführt.

Heidfeld mit Super-Endspurt

Für ein Highlight hatte auch auch Heidfeld gesorgt: Nach einem schlechten Start - der Mönchengladbacher fiel von der fünften auf die elfte Position zurück - schien er alle Chancen auf einen Podestplatz eingebüßt zu haben. Ein Wechsel auf Regenreifen nach dem späten Guss aus dem grauen Ardennen-Himmel brachte Heidfeld nach zuvor zwei Nullrunden noch auf Rang drei. Sebastian Vettel (Heppenheim) belegte beim 13. Saisonlauf im Toro Rosso den fünften Platz. Timo Glock (Wersau) holte im Toyota als Achter noch einen Zähler. Williams-Toyota-Pilot Nico Rosberg (Wiesbaden) wurde Zwölfter vor Adrian Sutil (Gräfelfing) im Force India. Heidfeld (47) schob sich in der Gesamtwertung als bester Deutscher auf Rang fünf vor.

Gleich nach dem Start wurde das Feld wegen der schwierigen Streckenbedingungen gehörig durcheinandergewirbelt. Hamilton konnte seine Pole-Position auf der nassen Piste souverän verteidigen, während der als Zweiter losgefahrene Massa den Ferrari-Zweikampf gegen Räikkönen verlor. Ein Dreher nach einem Verbremser kostete den 23 Jahre alten Briten allerdings schon zu Beginn der zweiten Runde die Spitze: Sein finnischer Rivale zog nach einem packenden Rad-an-Rad-Duell vorbei. Da trockene mit feuchten Passagen abwechselten, mussten die Piloten ständig auf der Hut sein. Dennoch gab es zahlreiche Ausrutscher und Kollisionen.

Hamilton versuchte verzweifelt, aber vergeblich, Räikkönen wieder von Rang eins zu verdrängen. Schließlich bog der McLaren-Mercedes-Mann in der zwölften Runde als Erster der Top-Platzierten in die Box ein. Der einen Umlauf später folgende Finne verteidigte nach seinem ersten Tankstopp die Spitze. Räikkönen konnte dabei seinen Vorsprung gegenüber dem silbernen Rivalen sogar etwas ausbauen, da Hamilton nach seiner Rückkehr auf die Strecke im Verkehr steckte. Auch der zweite Service in der 25. Runde änderte an dieser Reihenfolge nichts. Lachender Dritter war am Ende der von Platz vier gestartete Felipe Massa.

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