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So sehen Sieger aus: Fernando Alonso gewinnt den Großen Preis von China.

© AFP

Formel 1 in China: Vettel verzockt sich - Alonso gewinnt in Schanghai

Ferrari-Pilot Fernando Alonso hat den Großen Preis von China gewonnen. Titelverteidiger Sebastian Vettel verzockte sich - und muss sich nun mit Platz vier begnügen.

Reifen, Reifen und nochmals Reifen – das dominierende Thema des chinesischen Wochenendes bestimmte auch den Ausgang des dritten Saisonrennens der Formel 1. Ferrari-Pilot Fernando Alonso bekam das Gummi-Management am besten in den Griff und gewann in Schanghai souverän den Großen Preis von China vor Kimi Räikkönen im Lotus. Der Finne konnte trotz eines beschädigten Frontflügels Lewis Hamilton im Mercedes in Schach halten, der am Ende noch ganz knapp den letzten Podiumsplatz mit 0,2 Sekunden Vorsprung vor dem heranstürmenden Sebastian Vettel im Red Bull verteidigte. Vettel hatte darauf gesetzt, mit den Medium-Reifen zu starten und die für alle vom Verschleiß her sehr kritischen weichen erst ganz am Ende einzusetzen. Was fast noch geklappt hätte: In den letzten vier Runden machte er so dann regelmäßig drei Sekunden pro Runde gut, „aber der Rückstand war halt doch ein bisschen zu groß“, sagte Vettel. „Natürlich macht so eine Aufholjagd Spaß, aber wenn man dann so knapp am Podium vorbeifährt, dann ist man trotzdem erst Mal enttäuscht. Für Platz vier gibt's nun mal keinen Pokal.“ In der WM-Wertung führt der Weltmeister jetzt mit 52 Punkten knapp vor Räikkönen (49) und Alonso (43). „Den entscheidenden Boden habe ich am Anfang verloren habe, als ich erst hinter Button und dann lange hinter Nico Hülkenberg festhing“, sagte Vettel. „Aber man weiß halt auch nie, wie viel man riskieren kann, bei der generell sehr kritischen Reifensitiuation ist das immer ein Eiertanz, die Reifen ja nicht zu überfordern.“ Red Bull-Motorsportkoordinator Helmut Marko gab später zu: „Vielleicht waren wir insgesamt ein bisschen zu konservativ, aber es war auch ein bisschen unglücklich, dass Hülkenberg ausgerechnet in der Phase so schnell war, als er vor uns herumfuhr. Nachher hat man ja nichts mehr von ihm gesehen.“ Vor allem der letzte Reifensatz funktionierte bei dem Sauber-Piloten überhaupt nicht mehr, wodurch er noch auf Platz 10 abstürzte. „Aber dadurch, dass der Sauber auf der Geraden schneller ist, konnte Sebastian halt nicht vorbei kommen. Und anscheinend sind die deutschen Fahrer immer besonders motiviert, wenn sie vor Sebastian liegen“, befand Marko – und das durfte wohl als kleine Anspielung darauf verstanden werden, dass ja auch Adrian Sutil in Melbourne schon eine ganze Weile vor Sebastian Vettel hergefahren war.

Alonso setzte sich an die Spitze.
Alonso setzte sich an die Spitze.

© dpa

Sieger Alonso, der zuletzt in Malaysia durch einen eigenen Fehler schon früh ausgeschieden war, sprach sichtlich zufrieden von dem „Riesenspaß hier. Es war ein fantastisches rennen von Anfang bis Ende, ich hatte keinerlei Probleme am Auto, der Reifenabbau war besser als erwartet.“ Dagegen wertete man bei Mercedes den dritten Platz von Lewis Hamilton zwar einerseits als Erfolg, doch zumindest Niki Lauda machte klar, dass das Ergebnis seinen Ansprüchen nicht genügte: „Wenn man aus der Pole-Position losfährt, dann ist Platz drei nicht genug, dann will und muss man gewinnen.“

Noch ärgerlicher für die Silbernen: Mit dem zweiten Auto gab es erneut einen Ausfall. Ein defekter Stablilisator warf Nico Rosberg aus dem Rennen: „Das ist sehr, sehr schlecht und schade, es wird immer schwieriger mit so einem Punkterückstand nach zwei Ausfällen in drei Rennen“, sagte Rosberg. „Diesen Rückstand muss ich aufholen, aber das ist schwer, denn die anderen gehen nicht kaputt.“

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